Im Oktober des Jahres 2016 konkretisiert sich das Bedrohungsszenario um die Wälder Hessens und Brandenburgs – der (Wahl-)heimat einiger Autoren unserer Artikel.
In Kallinchen, in Uckley, im Liepnitz- und im Kaufunger Wald, ebenso in Hattendorf und Elbenrod und vielandernorts werden – allen Fakten und vernünftigen Argumenten zum Trotz – Fakten geschaffen oder vorgezeichnet.
Diese Aufnahmen von “Ökostrom”-Baustellen im Vogelsberg und im Kaufunger Wald stehen exemplarisch für unzählige ähnliche Wirkungsstätten des Irrsinns, die sich im Herbst 2016 in allen Bundesländern finden. Das ganze Ausmaß des Grauens erschließt sich allerdings nur in direkter Begegnung. |
Hinter allem steht letztlich der Wunsch, am Subventionstopf des EEG teilzuhaben oder ideologische Ziele zu erreichen. Die regionalen Rundfunksender berichteten knapp und bedingt sachgerecht:
Wir verzichten darauf, die Beiträge im Detail zu kommentieren oder zu korrigieren. Nur soviel: Die Art und Weise, wie manche Anmoderation die vermeintliche Alternativlosigkeit der “Energiewende” predigt und die vermeintliche Einzelschicksalhaftigkeit der Vorgänge suggeriert, sind ärgerlich. Schließlich sind die in Hessen und Brandenburg zufällig am Rande medial notierten Vorgänge in ähnlicher Form im ganzen Land zu erleben bzw. zu ertragen. Es gibt überall zu wenig Grund zur Fröhlichkeit.
Aber es gibt überall Gründe, sich zu engagieren.
VERNUNFTKRAFT. ist gerne dabei.
Gerne dabei sind wir auch, wenn es die Möglichkeit gibt, etwas Positives zu vermelden.
Wie zuletzt aus dem Hochtaunus und aus Unterfranken sind am 8. Oktober 2016 auch aus dem Rheingau, dem Austragungsort unseres Symposiums, ermutigende Zeichen zu vernehmen:
Auszug aus dem FAZ-Artikel: Im Rheingau-Taunus-Kreis ist die anfängliche Euphorie verflogen. Zwei Jahre nach der Vorlage eines umfassenden „Masterplans Erneuerbare Energie“ hat der Kreistag in seiner [neuen!, VK-Redaktion] Mehrheit eingesehen, dass seine ehrgeizigen Ziele in der Klimaschutzpolitik nicht erreichbar sind (…). Die FDP sieht nun die Chance für eine Neuausrichtung der Energiepolitik gekommen, weil sich der Kreis der Realität stellen müsse. Der Ausbau der Windkraft in dem im Plan beschriebenen Umfang sei mangels geeigneter Fläche nicht möglich und aus Landschafts- und Naturschutzgründen nicht zu vertreten. Ganz ähnlich sieht das die CDU. Derart viele Windräder hätten die Landschaft nachhaltig verändert, sagt der Fraktionsvorsitzende André Stolz und verweist auf den Hunsrück als abschreckendes Beispiel. Auch dürfe der Welterbestatus Oberes Mittelrheintal nicht gefährdet werden, meint Stolz im Hinblick auf die Lorcher Windkraftpläne. |
In einem Arbeitsgang hat der dank bürgerlichen Engagements zur Vernunft gekommene Kreis sich neben unrealistischen, zerstörerischen Zielen gleich auch noch einer auf diese Ziele eingeschworenen Einrichtung entledigt: Das „Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien” soll keine finanzielle Unterstützung mehr erhalten. Die regionale FAZ schreibt dazu:
Politisch brisant ist die Entscheidung der Kreistagsmehrheit auch deshalb, weil die stellvertretende Vorsitzende des Zentrums die Fraktionschefin der Grünen im Kreistag, Ingrid Reichbauer, ist. Sie war im vergangenen Jahr zudem auf eine Stelle als Leiterin der Stabsstelle im Energiedienstleistungszentrum des Kreises berufen worden, das als „grüner“ Wärmelieferant für öffentliche Gebäude ebenfalls mit der Energiewende beschäftigt ist. Erst im vergangenen Jahr hatte das Zentrum einen ersten Bericht über seine Arbeit der zurückliegenden fünf Jahre veröffentlicht. Das Rechnungsprüfungsamt des Kreises hatte sich damals unverblümt kritisch geäußert. Nennenswerte Erträge seien aus der Vereinstätigkeit nicht erwirtschaftet worden und der Verein sei ausschließlich von Zuschüssen des Kreises abhängig. Rot-Grün focht das aber nicht an. Dem Zentrum wurden weitere Zuschüsse bis mindestens Ende 2020 zugesagt. Dazu wird es nach der Kehrtwende im Kreistag aber nicht kommen. |
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VERNUNFTKRAFT., das sind alle, die von Borniertheit, Dummheit oder Ideologie geprägte, gegen das Wohl von Mensch und Natur gerichtete, politische Entscheidungen nicht unkommentiert oder fatalistisch hinnehmen (“die machen doch sowieso, was sie wollen”), sondern beharrlich und solidarisch auf vernünftige Veränderungen pochen. Stellvertretend für die stetig wachsende Vernunftbürgerschaft sei den in den Filmbeiträgen zu sehenden Mitstreiter(inne)n Heidi Rettberg, Jörg Clar, Winfried Ludwig und Gabriele Niehaus-Uebel herzlich gedankt.
Ebenfalls sehr ermutigend ist die am 17. Oktober 2016 an uns herangetragene Nachricht, dass das vernunftkräftige Wirken am Tonberg von Erfolg gekrönt ist.