Am 24. Juni 2017 fand im mittelhessischen Gemünden eine Freudenfeier der besonderen Art statt: Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir huldigte der eintausendsten Windkraftanlage, die an jenem Tage in Hessen ihren wetterabhängigen Betrieb aufnehmen sollte.
Die Rede, die Herr Al-Wazir bei dieser Gelegenheit hielt, war Lichtjahre von der Wind-Wirklichkeit entfernt. Den zu Brot und Spielen bzw. Verzehr von Bratwurst, Bier und Bespaßung eigens per Shuttle-Bussen durch den zerstörten Wald gekarrten Zuhörern fiel dies jedoch nicht auf.
Die geistige Anstrengung, die simplen Argumentationsmuster – alias Mythen – des Wiesbadener Groß-Wazirs zu hinterfragen, mochten nur wenige der Besucher auf sich nehmen. Es bewegten sich deutlich mehr Unterkiefer als graue Zellen – Mampfen und Klatschen ist schließlich bequemer, als hanebüchenem Schwachsinn die Stirn zu bieten – insbesondere, wenn letzterer aus dem Munde der Obrigkeit quillt.
Einige ungeladene Gäste verzichteten jedoch auf vergiftete Verköstigung, machten mit stillem Protest auf die wahren energiewirtschaftlichen und ökologischen Hintergründe der Propaganda-Party aufmerksam und zückten die rote Karte.
In Kenntnis dieser Argumente und angesichts der offenkundig gescheiterten “Energiewende” ist sehr leicht zu erkennen, aber sehr schwer zu ertragen, wie Herr Al-Wazir sich an jenem Tag auf einer brutal in den Wald geschlagenen Lichtung die Welt zurechtlog:
Mögen diese Sätze bei allen wachen Geistern dieselbe abschreckende und abstoßende Wirkung entfalten, die sie auf uns ausüben. Dem König der Partypropganda sei hier nur minimalistisch widersprochen:
- Ihre Sakralbauten können keinen einzigen hessischen Haushalt mit Energie versorgen – auch wenn Sie weitere 1000 davon aufstellen.
- Den Klimawandel muss man nicht “leugnen”, um das, was Sie unter dem Deckmantel des “Klimaschutzes” veranstalten, als bizarre Veranstaltung zu erkennen.
- Die “Gefahren des Atomstroms” werden keineswegs geringer, wenn man sich – wie durch die von Ihnen forcierte Energiepolitik – von Lieferungen aus dem Ausland (CZE, FRA, BEL, CHE) abhängig macht.
- Nein, wir gewöhnen uns nicht.
VERNUNFTKRAFT. dankt allen Mitgliedern und Mitstreitern, die sich – teilweise von weiter weg angereist – unter das Feiervolk gemischt haben und zur Ehrenrettung von Natur, Landschaft und Lebensqualität im Geiste der bundesweit wachsenden Solidarität der Vernunftbürgerschaft einen Kontrapunkt gesetzt haben!
Den beiden Herren, die sich mit ihrem Plakat neben Herrn Al-Wazir aufbauten, diesem ein willkommenes Ziel des Spottes boten und später das regierungstreue Hessen-Fernsehen mit ihren Äußerungen beglückten (wir sind ja nicht gegen Windkraft, aber…) gilt die freundliche Einladung, sich genauer mit den Begründungen und Auswirkungen des Windkraftausbaus und der sogenannten “Energiewende” im Allgemeinen zu beschäftigen.