Seit ein „Vordenker“ der Energiewende dort mit seiner Entourage eingezogen ist und die energiepolitische Marschrichtung maßgeblich bestimmt, hat sich das Bundeswirtschafts-ministerium sehr stark als Windkraftministerium positioniert. Am Eingang des Berliner Dienstsitzes der Bundesbehörde wurden die irrationalen Sakralbauten wochenlang großflächig beworben. „Hier wird an der Energiewende gearbeitet“ konnten deutsche Steuerzahler auf von ihnen selbst bezahlten, riesenhaften Plakaten mit Windkraftanlagen lesen. Dass diese Schlagzeile
nicht von Ungefähr kommt, blieb halbwegs aufmerksamen Beobachtern nicht verborgen.
Naturgemäß (jedoch im Ergebnis naturfeindlich) legten die Vordenker dieser Politik ins Nichts keinen großen Wert darauf, an den bekannten Missständen des Erneuerbare Energien Gesetzes auch nur das Geringste zu ändern. Zur Sicherung ihrer Profite wurde die Windkraftindustrie von substanziellen Subventionskürzungen komplett verschont. Die Nachteile der Energiewende-Politik
– also die ökonomisch und ökologisch perversen Anreize, die zu immer höheren Strompreisen, immer stärker gefährdeter Versorgungssicherheit sowie einer brutalen Natur- und Landschaftszerstörung führen –
wurden kräftig unterstrichen.
Minister Gabriel erklärte den künstlich gepäppelten Industriezweig, dessen 24.000 in Deutschland herumstehende Produkte mit 1,3 Prozent zur Deckung unseres Energiebedarfs beitragen, unlängst gar zum „Lastesel“ der Energiewende.
Dabei verstand sich das Bundeswirtschaftsministerium stets als das ordnungspolitische Gewissen der Bundesregierung. Aura und Gedankengut des ersten Amtsherren Ludwig Erhard blieben jahrzehntelang lebendig. Unabhängig von der parteipolitischen Couleur des jeweiligen aktuellen Amtsinhabers wurden die Soziale Marktwirtschaft und deren konstituierende und regulative Prinzipien immer hochgehalten.
Irgendwo zwischen wirtschaftspolitischem “Selbstmord” und “Wahnsinn” angesiedelt, widerspricht die “Energiewende/EEG”-Politik diesen Prinzipien diametral. Darauf wies der wissenschaftliche Beirat des Ministeriums bereits im Jahr 2004 eindeutig hin. Zehn Jahre später bekräftigte die Expertenkommission des Bundestages diese Einschätzung.
Wäre das BMWi ein Mensch, so müsste man ihm wohl Amnesie attestieren. Doch nicht nur das. Schizophrenie, gespaltene Persönlichkeit, wäre wohl die medizinisch korrekte Diagnose.
Denn während die beiden (neuerdings gibt es zwei) Energieabteilungen den Windkraftausbau propagieren und die Rahmenbedingungen so setzen, dass wir von Flensburg bis Berchtesgaden und von Görlitz bis Aachen demnächst alle 7,3 Km einen Industriepark bestehend aus 10 Anlagen haben werden, erkennt man offenbar in der einst mächtigen Mittelstandsabteilung, dass diese Verheerung auch Schattenseiten hat.
Während also Mr. Hyde unverdrossen die Zerstörung herbeireguliert und propagandistisch untermauert…
… hat sich nun unvermittelt Dr. Jekyll zu Wort gemeldet:
Jene aufschlussreichen Sätze sind in dieser Broschüre zu finden:
Quintessenz: Die Menschen mögen’s natürlich.
Bleibt zu hoffen, dass Dr. Jekyll möglichst bald die Oberhand gewinnt und die Schizophrenie geheilt werden kann.
Denn ein saarländischer Jura-Professor, der am 26. Oktober 2014 mit diesem Essay an die Öffentlichkeit trat,
hat – jenseits aller formal-juristischen Winkelzüge – schlicht und ergreifend eines:
Recht.