Am 14. März 2015 waren beim Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) – in der Berliner Invalidenstraße und weniger als eine Rotorblattlänge vom Bundeswindkraftministerium gelegen – bemerkenswerte Sätze zu hören:
Bei der diesjährigen Verbandstagung ging es unter anderem auch um Energiepolitik. Da ein großer Anteil der Mitgliedsunternehmen des Verbandes die subventionierte Stromerzeugung als Geschäftsfeld schätzen gelernt hat, unterscheidet sich die VKU-Position zu EEG und Windkraft deutlich von der unsrigen. Dass Referenten der VERNUNFTKRAFT. nicht eingeladen und die Sicht der finanziell nicht begünstigten, ideologisch nicht fixierten, für das Subventionssystem zahlenden und mit den ökologischen Auswirkungen konfrontierten Bürger nicht von primärem Interesse war, verwundert daher wenig. Doch auch ohne unser Zutun bekamen die Teilnehmer der Verbandstagung vernunftkräftige Sätze zu hören. Ausgesprochen wurden sie von einem hochrangigen Gewerkschafter, dem IGBCE-Vorsitzenden Michail Vassiliadis:
aus der WELT vom 14. März 2017 Vassiliadis mahnte, die Energiewende nicht zu einem „semi-religiösen Projekt“ zu machen, sondern wieder Verhältnismäßigkeit herzustellen. Der Arbeitnehmer-Vertreter erinnerte daran, dass Deutschland nur für 2,3 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sei, wobei die Braunkohle an diesem Wert daran nur einen Anteil von 40 Prozent habe und bis 2050 ohnehin ausläuft. Es gebe also „keine politische oder naturgesetzliche Notwendigkeit, früher aus der Kohle auszusteigen“, betonte Vassiliadis: „Was soll das?“ Der IG BCE-Chef plädierte dafür, die Energiewende nicht auf Windräder und damit, so wörtlich „die Technologie des Mittelalters“ zu verengen, sondern sich die Zeit und Freiheit zu nehmen, neue technologische Wege zu suchen. „Wir brauchen Alternativen zu den Alternativen.“ Die Energiewende habe bereits mehr Geld für Subventionen gekostet als der Steinkohlebergbau der vergangenen 60 Jahre, sagte Vassiliadis: „Wir sind quitt, wir können jetzt neu starten.“ |
Die Frage des angemessenen Zeitpunkts des Endes der Kohleverstromung stellt sich für uns nicht. In den hervorgehobenen Passagen ist Herrn Vassiliadis allerdings vollumfänglich zuzustimmen.