Im April 2017 beglückte eine gewisse Claudia Kemfert die Welt mit einem neuen Buch. In martialischer Sprache phantasiert die Autorin darin von einem “Krieg gegen die „Energiewende”. Sich selbst schreibt die Dame in die Rolle einer „Jeanne d’Arc“, die der „schönen neuen Energiewelt” zum Sieg über böse alte Mächte verhelfen muss.
Verschiedene Medien ließen sich dazu herab, der Autorin ein breites Forum zu bieten.
Im oben verlinkten ZEIT-Artikel findet sich u.a. diese Aussage,
Der Mythos Grundlast! Kohlekraftwerke seien nötig, um die Versorgung sicherzustellen: Das wird gern behauptet, ist aber falsch. Wir brauchen Mindestkapazitäten gegen Blackouts genauso wenig wie Butterberge gegen den Hunger.
deren Unsinn ein Blick auf einen einzigen Leistungsgang von Wind- und Solarenergie offenbart:
Dass die Leistung von Wind- und Solarenergie regelmäßig auf Werte bei null fällt, scheint sich nicht bis zur “Expertin” herumgesprochen zu haben. Oder sollte Frau Prof. Kemfert tatsächlich den Unterschied zwischen Leistung und Arbeit nicht verstanden haben? Ein böser Verdacht…
…der leider nur wenige Medienakteure beschlich. Bei Wiedergabe der Kemfert’schen Parolen verzichteten einige Zeitschriften gar gänzlich auf den Konjunktiv und damit auf jeglichen Abstand:
Auch bei einem „Verbrauchervergleichsportal“ checkte man gar nichts, sondern setzte Frau Kemferts Thesen 1:1 auf die Seite:
Verständlich insofern, als die Empfehlung der Buchautorin, sich regelmäßig über„Ökostrom-Sparangebote“ zu informieren, dem Geschäftsmodell des Portals zuträglich ist. Aus der Vielzahl unreflektierter Übernahmen sticht ein kurzer Kommentar auf der Achse des Guten wohltuend hervor:
Spott, wem Spott gebührt. Ansonsten mögen über Frau Kemferts Qualitäten als Märchentante oder Verschwörungstheoretikerin gerne andere befinden. Derart viel geballten Unsinn zwischen zwei Buchdeckeln unterzubringen, ist jedenfalls eine beachtliche Leistung, die wir nicht in Abrede stellen möchten.
Sehr wohl und explizit in Abrede stellen wir jedoch die Integrität der Claudia Kemfert als „Energiexpertin“. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Dame um eine Lobbyistin im Kleid der Wissenschaft. Vorbei ist es mit dem Spaß nämlich dann – so finden wir – , wenn sich eine Märchenerzählerin der Reputation eines über mehrere Jahrzehnte mit öffentlichen Geldern aufgebauten Forschungsinstituts
bemächtigt und ihre kruden Thesen als Pressemitteilungen des DIW (deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) verbreitet.
Aus gegebenem Anlass haben einige VERNUNFTKRAFT. – Wissenschaftler sich daher am 9. Mai 2017 an den Präsidenten dieses Instituts, Herrn Professor Fratzscher, gewandt:
Lässt es Frau Prof. Kemfert weiter gewähren, so reiht sich das DIW nahtlos in die Reihe der Institutionen wie IWES und AGORA ein, welche die Öffentlichkeit hemmungslos täuschen, um das längst gescheiterte Energiewende-Projekt noch schönzureden. Noch fast jede Ideologie hat versucht, ihren Machtanspruch im Mäntelchen der Wissenschaft daherkommen zu lassen. Und zu allen Zeiten haben sich Träger gewichtiger akademischer Grade dafür hergegeben, eindeutige und erwiesene Tatsachen ins glatte Gegenteil umzudeuten. Blüht uns jetzt eine neue grüne Physik?
Damit es soweit nicht kommt, sind geistig selbsttätige Mitbürger und verantwortungsorientierte Mandatsträger – im unvermeidlichen Falle des Erscheinens von Frau Kemfert auf dem Bildschirm – aufgerufen, den Rat der “Expertin” sofort umzusetzen: