In der Ausgabe vom 18. März 2013 des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL ist ein wunderbares Essay des dänischen Ökonomen und Statistikers Bjorn Lomborg zu lesen.
Bjorn Lomberg ist Professor der Copenhagen Business School und Direktor des Copenhagen Consensus Center. Dieses Insitut erarbeitet gemeinsam mit Ökonomen und Nobelpreisträgern Strategien für effektive Entwicklungshilfe.
In der Rubrik “Wissenschaft” erklärt der pragmatische Umweltschützer, warum die deutsche Politik zur Förderung erneuerbarer Energien teuer und sinnlos ist.
Der eineinhalbseitige Aufsatz mit dem Titel
Erdgas gegen den Klimawandel
Warum die deutsche Energiewende teuer und wirkungslos ist – und wie es die USA besser machen
liest sich wie ein Plädoyer für dieses Programm.
Nach dem bereits sehr erfreulichen Artikel zur ökologischen Schlagseite des Ökostrom aus der Vorwoche, ist dies aus unserer Sicht seit langem das Vernünftigste, was in einem deutschen Nachrichtenmagazin zu Lesen war.
Leider können wir den Essay aus urheberrechtlichen Gründen nicht in Gänze verbreiten – er verdiente es, breite Aufmerksamkeit und Beachtung zu finden. Wir empfehlen den Kauf.
Hier die zentralen Aussagen:
“In Deutschland fließt ein Viertel der Energiekosten in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Allein im vorigen Jahr kam es zu einem Anstieg der Stromkosten um zehn Prozent. Trotz dieser Milliardensummen wird Deutschlands Beitrag zum Klimaschutz unfassbar gering bleiben. |
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Alle Anstrengungen Deutschlands beim Ausbau erneuerbarer Energien werden den Temperaturanstieg bis Ende des Jahrhunderts daher nur um fünf Tage hinauszögern. Diesen verschwindend kleinen Erfolg lassen sich die Deutschen jedoch eine Menge kosten. |
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Es wäre 30-mal billiger, sich an den ohnehin unvermeidbaren Klimawandel anzupassen, als zu versuchen, die globale Erwärmung durch viel zu teure Aufwendungen für regenerative Energien um wenige Tage herauszuzögern. |
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Kein Wunder also, dass Deutschland mit seiner Energiewende nirgendwo auf der Welt Nachahmer findet (…) |
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Der derzeitige Emissionsrückgang durch Ausbau der erneuerbaren Energien, für den Deutschland Hunderte Milliarden Euro ausgibt, entspricht dem Anstieg der chinesischen Emissionen in den folgenden 19 Tagen, nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben. |
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Statt der massiven Ausschüttung an Subventionen an überwiegend ineffiziente Öko-Energieanlagen sollte Deutschland lieber in Forschung und Entwicklung investieren, damit grüne Energie endlich bezahlbar wird. |
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Man stelle sich einmal vor, was deutsche Forscher und Ingenieure mit jenen 100 Milliarden Euro hätten erreichen können, die in ineffiziente Solaranlagen gesteckt wurden. Laut der internationalen Energieagentur hat Deutschland im Jahr 2011 lediglich 243 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung im Bereich erneuerbare Energien ausgegeben. |
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Ein Euro, der für technische Innovationen ausgegeben wird, kann langfristige Schäden durch die globale Erwärmung in Höhe von elf Euro verhindern. Die Effizienz im Kampf gegen den Klimawandel ließe sich um das 500-fache steigern. Doch statt bessere und billigere Solaranlagen zu entwickeln, hat Deutschland sein Geld lieber für Solaranlagen der ersten Generation verplempert. |
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So überraschend es klingt: Die CO2-Emissionen in den USA sind im vorigen Jahr auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallen – und das ohne den massiven Ausbau von Wind- und Sonnenenergie.” |
Über die aus Sicht eines umweltbewegten Ökonomen hervorragende Arbeit der kühlen Rechner und pragmatischen Umweltschützer des Copenhagen Consus können Sie sich hier informieren.
Im Übrigen haben wir nach der Lektüre des letzten sehr erfreulichen Artikels im SPIEGEL gewünscht, dass die Alternativen zur Naturzerstörung thematisiert werden mögen.
Diesem Wunsch hat der SPIEGEL nun mittelbar entsprochen, ohne dass wir ihn formuliert hätten.
Wir fanden es an der Zeit, Danke zu sagen.