Am 4. September 2014 führte die Wirtschaftswoche ein Interview mit Herrn Gonde Dittmer, Professor an der Fachhochschule Kiel.
Hier ein Auszug:
Wirtschaftswoche: Herr Dittmer, Sie kommen aus Schleswig-Holstein, dem Land mit den meisten Windrädern Deutschlands. Gibt ihnen der Blick aus dem Fenster ein gutes Gewissen? |
Gonde Dittmer: Es wäre schön, wenn wir beim Blick auf all die Windräder hier frohen Mutes sein könnten und Augenzeugen wären, wie der CO2-Ausstoß kräftig gesenkt wird. Das wäre wahrhaft beruhigend. Aber das hat mit der Realität natürlich nichts zu tun. Bisher wurde durch die Energiewende nicht eine Kilowattstunde fossile Energie eingespart und nicht ein Kilogramm CO2-Emission vermieden, eher ist das Gegenteil der Fall. |
Wirtschaftswoche: War der Atomausstieg ein Fehler? |
Gonde Dittmer: Die Stilllegung von Kernkraftwerken ist nur ein Randaspekt. Ob wir nun zehn oder 15 Atomkraftwerke am Netz haben oder keines, macht kaum einen Unterschied. Denn: Unser Gesamtenergieverbrauch wird zu 80 Prozent aus nicht-elektrischer Energie bestritten. Wir müssen den Großteil unserer Energie fossil gewinnen. Die Vorstellung, die uns von Umweltpolitikern vermittelt wird, die Erzeugung von alternativer Energie sei praktisch kostenlos, finanziere sich von selbst und würde sogar zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, ist eine naïve Illusion. Wir verfügen auf Sicht nicht über eine Technologie und die Mittel für eine ernsthafte Alternative. Die bisherige Energiewende-Politik beruht auf Naivität, Unwissen, Ideologie, Illusionen sowie falschen Anreizen. |
Wirtschaftswoche: Wenn wir die Energie nicht – wie Sie sagen – in dem Maße sauber herstellen können, wie benötigt, bleibt dann nur die massive Reduzierung unseres Energieverbrauchs? |
Gonde Dittmer: Ja, ich denke schon. Wir müssen uns komplett neu aufstellen. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir hochverdichtete Energie in Form von Kohle und Gas und Öl in der Größenordnung von 500 Millionen Tonnen jährlich verbrauchen. Das ist eine unvorstellbar große Menge. Zu glauben, dass wir diese Energie durch das Aufstellen von ein paar Windmühlen und Solardächer aufbringen können, ist absurd. Eine einfache Rechnung zeigt, dass wir mehr als hundert mal so viele Windmühlen bräuchten wie wir zur Zeit haben, um unsere gesamte Energie erneuerbar zu erzeugen. Das aber ist unrealisierbar. Die geplanten Stromautobahnen stellen keinen sinnvollen Ansatz zur Energiewende dar, so plausibel das auf den ersten Blick erscheinen mag. Wir benötigen im Gegensatz dazu Energiespeicher, die jedoch unbezahlbar sind. Wir haben dazu die Flächen nicht, wir haben das Geld nicht und wir haben die Technik nicht. |
Diesem Artikel ist nichts hinzuzufügen. Außer einem Dank an die Interviewpartner für Fragen und Antworten sowie an die Redaktion für die Veröffentlichung.
Ein weiterer weiser Wissenschaftler, der Gründer des Wuppertaler Instituts für Klima Umwelt und Energie, äußerte sich am selben Tage in sehr ähnlicher Weise. Beim Weimarer Wirtschaftsforum wurde Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker als “einer der 100 einflussreichsten Denker der Welt” mit mahnenden Worten zitiert:
Allein durch immer mehr Windräder, Solaranlagen, Wasserkraftwerke und Maisplantagen ist die Energiewende nicht zu stemmen. Wir dürfen die Energieeffizienz nicht aus dem Blick geraten lassen.
Ohne eine technische Revolution sei die Energiewende nicht zu schaffen, erklärte der “Pionier des nachhaltigen Wirtschaftens” in der Wahlheimat Goethes und Schillers.
Der Einfluss des einflussreichen Denkers auf die gegenwärtige deutsche Politik ist leider noch beschränkt. Insbesondere die politischen Grünen verschließen vor den Einsichten ideologieferner Ökologen penetrant die Augen. Wir werden dafür sorgen, dass auch ein Herr Al-Wazir die Worte des wahren Grünen zu hören bekommt.
Übrigens, neben unserer täglichen praktischen Erfahrung,
dass Windkraft mit Naturschutz nicht geht
hat die theoretische Erkenntnis,
dass Energiewende mit Windkraft nicht geht, mittlerweile auch in einschlägigen Fachzeitschriften Eingang gefunden:
In der aktuellen Ausgabe der Energiewirtschaftlichen Tagesfragen kommen die Fakten auf den Tisch bzw. auf die Seite:
Eine Verdoppelung der Windkraftkapazität verändert die stromwirtschaftliche Relevanz der Einspeiseleistung nur geringfügig
ist dort zu lesen.
Erkenntnisse, die Dr.-Ing. Detlef Ahlborn bereits vor einiger Zeit gewann, werden damit öffentlich.