Der Ausbau der erneuerbaren Energien soll keinen Vorrang mehr haben. Bayerns Ministerpräsident Seehofer will bei der Energiewende das Augenmerk auf die Dämpfung der Kosten für die Bürger lenken. Die Windkraft dürfte damit keine große Rolle mehr im Freistaat spielen.
Dies ist der Untertitel eines Artikels mit der Überschrift
Seehofer setzt neue Prioritäten
der am 13. Januar 2014 in der Süddeutschen Zeitung erschien.
Zwar enthält der Artikel einige unsinnige Passagen – einem Propheten der Methanisierung und dem Schicksal der Subventionsritter wird viel Raum gegeben – die Grundaussage (oben in vernunftkräftigem Grün unterlegt), ist jedoch höchst erfreulich.
Diese neue Prioritätensetzung ist hochgradig vernünftig.
Sie folgt der dringenden Empfehlung der Wirtschaftsweisen und vieler anderer ideologisch und finanziell unabhängiger Experten.
Außerdem berücksichtigt sie die Sorgen und fundierten Argumente bayerischer Bürger, die eine vernunftkräftige Delegation stellvertretend artikulieren durfte:
Enoch Freiherr zu Guttenberg und seine Begleiter stießen mit ihrem Werben für die Interessen von Mensch und Natur bei Herrn Seehofer auf offene und empathische Ohren.
Der Ministerpräsident erklärte sinngemäß:
A. Windkraft muss sich rechnen.
B. Sie darf weder die Kulturlandschaft noch den Frieden im Land zerstören.
Wir wissen:
C. Was die Windkraft muss, das tut sie praktisch nirgends.
D. Was sie nicht darf, das tut sie praktisch überall.
VERNUNFTKRAFT. begrüßt diese neue Prioritätensetzung daher ausdrücklich.
Sie folgt der Maxime
mia san mia aba mia san net bled.
In diesem Sinne werden wir uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass dieser bayerische Funke der Vernunft auf alle Bundesländer überspringt. Denn andernorts sind die Menschen ebenfalls vernunftbegabt.
Liebe Politiker, bitte
Danke, Herr Ministerpräsident.
Heute sind wir alle Bayern.
Am 13.1.2014 gab die Staatsregierung eine Presseerklärung ab. Die zentralen Sätze daraus:
Bayern ist schön – und soll es bleiben! Die Bayernhymne besingt „unsere Fluren“ als Juwel, das es zu behüten gilt. Millionen Touristen besuchen gerade deshalb unsere Landschaften. Und für uns selbst in Bayern ist es unsere Heimat, die wir als lebenswerten und naturnahen Erholungsraum schützen müssen. Eine ausufernde „Verspargelung“ der Landschaft durch immer höhere Windkraftanlagen zerstört zunehmend ihren Reiz und ihren Zauber. Das über Jahrhunderte gewachsene typisch-bayerische Landschaftsbild wollen wir nicht auf dem Altar des energetischen Förderwesens opfern. Wenige Themen haben die Bürger Bayerns so emotionalisiert wie das Thema Windkraft. Die Bevölkerung spaltet sich – quer durch die Gemeinden – in Windkraftbefürworter und Windkraftgegner. Eine klare Abstandsregelung zur Wohnbebauung, wie sie die Staatsregierung für Bayern anstrebt, kann befriedend wirken. |