Am 20. April 2014, dem Ostersonntag, nahmen findige Tüftler aus dem Weserbergland eine innovative Windkraftanlage in Betrieb.
Unter den interessierten Blicken von ca. 300 technikbegeisterten und naturverbundenen Zuschauern übertraf der erste Testlauf der Anlage alle Erwartungen:
In vollkommenem Gegensatz zu herkömmlichen, bis zu 200m hohen Stahlbauten, brachte diese Anlage die Menschen nicht gegeneinander auf, sondern zusammen. Ihr Betrieb förderte die Geselligkeit und das soziale Miteinander.
Die dabei erzeugte sinnvoll nutzbare Strommenge entsprach mit ca. 0 MWh dem Erwartungswert des seitens der regionalen Obrigkeit bisher präferierten Anlagentyps irrationaler Sakralbau. Erste Feldstudien lieferten keine Anhaltspunkte für eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Anwohner oder sinkende Immobilienwerte.
Ein besonderes technisches Feature der Anlage ist der riesige externe CO2-Speicher, im Hintergrund des Fotos zu sehen: Der Reinhardswald nimmt pro Jahr und Hektar rund 10 Tonnen Kohlenstoff auf. Der Clou: die vorliegende Anlage lässt diesen Mechanismus vollkommen intakt. Ebenso lässt sie die Wasserkreisläufe, die Schadstoffabsorbtion und die Fauna des Waldes sowie die Erholungsfunktion und die märchenhafte Schönheit dieses Landstrichs gänzlich unbeschadet.
Die neuartige Anlage wurde nahezu vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen und gänzlich ohne seltene Erden fertigt. Die Bauzeit betrug ca. 3 Stunden, die Baukosten wurden mit 58,90 € beziffert. Die mannigfaltige Überlegenheit des innovativen technischen Konzepts gegenüber den etablierten Anlagen beruht zum einen auf der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz und zum anderen auf der thermischen Nutzung des energetischen Potentials.
Mit diesem Prototyp einer natur- und menschenverträglichen, subventionsfrei zu betreibenden Windkraftanlage haben die Projektleiter den politischen Entscheidungsträgern einen neuen Denkanstoß gegeben.
Ein solcher Denkanstoß, verbunden mit dem konstruktiven Vorschlag einer mindestens ebenbürtigen technologischen Alternative, ist in Nordhessen, dem “Märchenland der Brüder Grimm”, dringend nötig.
Die nordhessische Regionalplanung sieht nämlich vor, den Reinhardswald und das obere Weserbergland – eine der letzten und romantischsten naturnahen Wald- und Flusslandschaften Deutschlands – mit bis zu 150 Stahlgiganten zu überziehen und der Zerstörung preiszugeben. In unmittelbarer Nähe des Dornröschenschlosses Sababurg soll ein gigantisches Industriegebiet entstehen. Das Märchenland ist stinksauer.
15.000 Einwendungen der Vernunftbürger der Region wurden seitens des Regierungspräsidiums Kassel einfach beiseite gewischt.
Nun, da die örtliche Zeitung HNA über den erfolgreichen Testlauf berichtete, ist dieses Schicksal sicherlich noch abzuwenden – Vernunftbegabung der Entscheidungsträger vorausgesetzt.