Im Rahmen seiner “Nationalen Klimaschutzinitiative” stellt das Bundesumweltministerium seit dem Jahr 2008 Fördermittel zur Erarbeitung von “integrierten Klimaschutzkonzepten” bereit.
Landauf landab nutzen Kommunen und Kreise diese vom Bund bereitgestellten Steuergelder, um damit Beratungsdienstleistungen einzukaufen und derartige Konzepte erstellen zu lassen. Auch die Finanzierung von Personalstellen, die an die Umsetzung dieser Konzepte geknüpft sind, kann über dieses Subventionssystem erfolgen.
Oft sind die Empfehlungen und deren Herleitungen hanebüchen. In aller Regel wird einem möglichst schnellen und möglichst starken Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windkraft, das Wort geredet. Im Prinzip handelt es sich bei diesen steuerfinanzierten Beratungsdienstleistungen für Kreise und Kommunen häufig bis immer um Anleitungen zur Teilnahme am Subventionssystem des EEG. Wissenschaftlichen Mindestanforderungen halten diese Konzepte selten stand.
Geradezu grotesk mutet das Klimaschutzkonzept für den Odenwaldkreis an. Professor Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Günter Specht hat sich diesem mit wissenschaftlichem Anspruch genähert.
Seine
sind vom ersten bis zum letzten Satz absolut lesenswert. Seine grundsätzliche Kritik lässt sich 1:1 auf unzählige ähnliche “Klimaschutzkonzepte” übertragen. Das mit der Erstellung dieses “Konzepts” beauftragte Institut hat schließlich auch viele andere Kommunen und Kreise beglückt.
Aus dem Inhalt:
Die Überlegungen im Klimaschutzkonzept des Odenwaldkreises zu einer „neuen Wirtschaftsform“ sind hoch riskant und spekulativ. Eine Lokalisierung und Regionalisierung von Maßnahmen zum Klimaschutz kann nicht funktionieren. Wie mit diesem Konzept der Verringerung der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft und Kaufkraftverlusten für die Bürgerinnen und Bürger entgegengewirkt werden kann, bleibt unklar. Fallen die Förderungen für Erneuerbare Energien weg, dann ist das Klimaschutzkonzept des Odenwaldkreises für den Bereich Erneuerbarer Energien Makulatur.
Das Klimaschutzkonzept des Odenwaldkreises kann keine sichere Stromversorgung gewährleisten. Es wird nicht beachtet, dass der extrem schwankende Strom aus Erneuerbaren Energien lediglich ein ergänzendes Produkt ist, das zwingend mit kontinuierlich verfügbarem Strom kombiniert werden muss, so lange leistungsfähige Speicher sowie die erforderlichen Netze nicht zur Verfügung stehen. Im Klimaschutzkonzept des Odenwaldkreises wird nicht erwähnt, dass für Zeiten ohne Wind und Sonne fossile oder nukleare Kraftwerke laufen müssen. “