Am 14. September 2014 feierte die vernunftkräftige Bürgerinitiative aus dem Despetal ihr einjähriges Bestehen mit einem Sommerfest. Die Pflege der Geselligkeit und die Aufklärung zwecks Bewahrung von Natur und Heimat standen gleichermaßen im Zentrum eines schönen Spätsommertags im südlichen Niedersachsen.
Mit diesem Clip vermitteln unsere Mitstreiter von den Sieben Bergen Impressionen und senden allen Bürgerinitiativen im Lande ermutigende Grüße:
Die BI berichtet
Gelungenes Sommerfest der Bürgerinitiative Despetal
Die BI „Jahrhundertentscheidung-Windpark-Eberholzen“ hatte Alt und Jung auf den Hof von Familie Weiß in Eberholzen zum Sommerfest mit Hüpfburg, Kindermalwettbewerb, Kaffee und Kuchen, Kartoffelsalat und Bratwurst eingeladen. Auch die Politik aus Land-/Kreistag und die lokalen Gemeindevertreter hatten wir zu uns gebeten.
Im Laufe der Nachmittagsveranstaltung konnten weit über 120 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Namen der BI begrüßt werden. Leider ist trotz des großen Interesses der Besucher kaum ein Politiker der Einladung zum offenen Dialog gefolgt. Gerne hätten wir erfahren, wie man zum RROP des Kreises Hildesheim, zum Entwurf des Nds. Windenergieerlasses und zur im März abgegebenen Petition steht. Neben dem geselligen Beisammensein blieb auch der Ernst der Lage nicht auf der Strecke.
Dr. Gero Hocker sorgt sich um Land und Bürger
So konnte Oliver Höfelsborn während seines sachlichen Vortrages auch Herrn Dr. Gero Hocker (MdL), Generalsekretär der niedersächsischen FDP, Sprecher für Umwelt- und Energiepolitik der FDP-Landtagsfraktion, begrüßen.
Hocker erklärte die Energiewende von Landes- und Bundesregierung als gescheitert – sowohl ökologisch, als auch ökonomisch.
Eine Bürgerbeteiligung, wie im Koalitionsvertrag fixiert, werde nicht umgesetzt. Stattdessen werde mit Lobbyisten gesprochen und über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden.
Er machte deutlich, dass u.a. die ungelöste Speicherung der Energie und die problematischen Stromtrassen vorrangig behandelt werden müssten. Der Stromüberschuss werde billig ins Ausland verkauft, wo er in den Talsperren gespeichert werde. Deutschland kaufe ihn dann bei Bedarf teuer ein, was ausschließlich die „einfachen“ Bürger zusätzlich zu bezahlen hätten. Auch diese Ausführungen wurden vom Publikum mit Beifall bedacht.
Hocker machte aufmerksam, dass durch die geplanten Windkraft-Industrieanlagen eine kalte Enteignung der Immobilienbesitzer stattfindet, welches die FDP zu verhindern versuche. Er ergänzte, dass dem gegenüber nur wenige Grundeigentümer durch überhöhte Pachteinnahmen finanziell davon profitieren.
Eine über 20 Jahre festgeschriebene Subventionierung entspräche keinesfalls einer freien Marktwirtschaft, ist unsozial und gehöre umgehend abgeschafft.
Über den aktuellen Entwurf des Nds. Windenergieerlasses, welcher im Wesentlichen durch Windkraftlobbyisten geprägt ist, äußerte er, dass es erheblich schlimmer zu werden drohe, als bisher angenommen. Unter anderem hob er hervor, dass im Entwurf ein Abstand der Windräder zu Wohnbebauung von nur noch 400 Metern angedacht sei. Er forderte, wie inzwischen zahlreiche Experten auch, ein Abstand von 10H – 2000 Meter wie in Bayern.
Abschließend bot Herr Dr. Gero Hocker seine persönliche Hilfestellung der BI bzw. den Bürgern vor Ort an und wurde mit großem Beifall verabschiedet.
Informationen am Rande
Höfelsborn hat im Anschluss nochmals auf des aktuellen Stand der BI, deren Arbeit, Erfolge und die kommenden Aufgaben hingewiesen. Der Schwerpunkt der Präsentation lag jedoch, basierend auf dem Kartenmateriel der Windwärts Energie GmbH, bei den erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen durch Schattenschlag, hörbaren, als auch nicht hörbaren Schall.
Hierzu hatte die BI einen separaten Informationsraum hergerichtet, in dem u.a. wissenschaftliche Publikationen auslagen, wie sehr gesundheitsgefährdend entsprechende Schallimmissionen durch Windräder sind. Desweiteren wurde der mögliche hörbare und bei Nacht zulässige Schall der Windräder nachempfunden, was doch große Aufmerksamkeit erregte.
Auszeichnung vom NABU
Besonders zu erwähnen ist, dass die BI als Dank und Anerkennung, welches in dieser Form wohl einzigartig ist, für ihr besonderes Engagement im Natur- und Artenschutz von der NABU mit einer Urkunde geehrt wurde.
Draußen ging das Fest inzwischen munter weiter.
Spielerische Aufklärung – “Energiewende” verstehen
Hendrik Weiß gab die Auflösung eines themenbezogenen Quiz der BI bekannt, welche auch für diejenigen, die diesmal nicht kommen konnten, von Interesse ist, Neuigkeiten über die Windenergie zu erfahren. Eine der Fragen lautete: “Wie oft wurde die absolute Höchstleistung von 76% der installierten Leistung aller Windräder erreicht?” Hier ist die richtige Antwort „nur eine Stunde“ !
erfreute sich reger Teilnahme.
Drohne verdeutlicht Dimensionen
Gegen 17.00 Uhr stieg eine Drohne am Ortsrand auf 200 Meter Höhe (Windradhöhe). Angesichts dieses schockierenden Anblicks war den Besuchern der Schrecken in den Gesichtern anzusehen. Totenstille machte sich breit, bevor zahlreiche Kommentare, wie „Oh, Gott“, “Nein – so hoch?“, “Wahnsinn“, „Das macht mir Angst“, „Sind die verrückt ?“, „Das sind ja Monster“ zu hören waren.
Andere waren einfach nur bestürzt und erschüttert.
Eines wurde deutlich: Wir alle sitzen im selben Boot und kämpfen im Interesse der Vernunft – dies hörten die BI-Akteure im Anschluss. Die unzähligen, bereits sehr tatkräftigen Unterstützer der BI werden wohl in Zukunft noch intensiver für ihre Rechte, ihre Gesundheit, die Natur, die Kultur, ihre Kinder und Enkel kämpfen.
Ein erfolgreiches Fest ging in den Abendstunden zu Ende – es wird sicher nicht das letzte gewesen sein.
Hinweis: Kurzfristig entschied sich die BI, vom 29. September bis zum 03. Oktober 2014 täglich (10–14 und 17–20 Uhr) allen Interessierten, einschließlich den Politikern, zur Verfügung zu stehen (Nordstr. 4, Eberholzen).