Schlechte Idee aus Nordwest:
Subventionswettlauf als Gesundheitsvorsorge
Auf seiner Sommerreise durch das zweitgrößte Flächenland der Bundesrepublik hat der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil offenbar jede Kontaktaufnahme mit der Realität erfolgreich vermieden.
In der Nordwest-Zeitung vom 25. Juli 2015 ist nämlich von der Begeisterung zu lesen, mit welcher der ehemalige Staatsanwalt und Richter die Erfolgsgeschichte eines “Bürgerwindpark” aufnahm, die ihm ein illustrer Kreis aus Subventionsprofiteuren der ersten Stunde nahe brachte.
Zwei Zitate des Ministerpräsidenten verdienen dabei besondere Beachtung:
Weil bezeichnete den Nordwesten als Region mit großer Perspektive: >Sie befinden sich auf der Überholspur<, sagte er. Dazu trage auch die Energiewende bei. Niedersachsen sei inzwischen auf dem besten Weg, das „Energieland Nummer 1″ zu werden, so Weil. Er lobte den Bürgerwindpark Bassens als >sehr, sehr schlaues Konzept<.
Einen volkswirtschaftlich unsinnigen, rücksichts- und konzeptionslosen Ausbau von Windenergieanlagen
als “schlaues Konzept” zu bezeichnen, ist Herrn Weil unter Berücksichtigung der Meinungsfreiheit vollumfänglich gestattet.
Unsäglich und völlig inakzeptabel ist hingegen diese Aussage des vorgeblich sozialen Demokraten:
>Beteiligte denken anders über Windkraftanlagen als solche, denen ein Windrad einfach vor die Nase gesetzt wird<, weiß Weil. In Bassens sei es offenbar gelungen, die Bevölkerung mitzunehmen. >Bürger mit Kommandit-Einlagen werden nie krank – es scheint sich um ein altes Volksmittel zu handeln<, scherzte Weil mit Blick auf Windkraftgegner, die gesundheitliche Probleme bei Menschen durch die Anlagen als Argument ins Feld führen.
Dass das von Weil empfohlene Volksmittel unsere Volkswirtschaft massiv schädigt,
ist eine Sache.
Die dieser Empfehlung Herrn Weils zugrunde liegende Respektlosigkeit ist eine andere.
Herr Weil verhöhnt damit alle Menschen, die durch die Umsetzung des vermeintlich “schlauen Konzepts” unter erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität bis hin zu handfesten Gesundheitsschäden leiden.
Es bleibt zu hoffen, dass die von ihm bisher vermiedene Realität
den Ministerpräsidenten rasch einholt.
VERNUNFTKRAFT.-Niedersachsen wird ihn jedenfalls nicht im Unklaren lassen…
…und dankt dem Wattenrat für den Hinweis.