Am 4. Januar 2016 trat unser Freund und Mitstrei­ter Harry Neumann nach vielen Jahren Mitglied­schaft aus dem BUND aus. Er selbst erklärt dazu:

 

Erklä­rung von Harry Neumann

Nachdem ich im Dezem­ber 2014 als Landes­vor­sit­zen­der des BUND Rhein­land-Pfalz zurück­ge­tre­ten bin, trete ich mit sofor­ti­ger Wirkung aus dem Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutsch­land e.V. (BUND) aus und lege meine Funktion als Vorsit­zen­der der Kreis­gruppe Wester­wald nieder.

Natur­schutz ist und bleibt meine Herzens­an­ge­le­gen­heit, aller­dings werde ich mein Engage­ment nicht mehr für den BUND erbrin­gen. Das Maß ist voll. Mein Weg ist ein anderer.

Wenn im BUND der Natur­schutz, insbe­son­dere in unseren heimi­schen Wäldern, Natura 2000-Gebie­ten, Landschafts­schutz­ge­bie­ten und Natur­par­ken verhan­del­bar wird, wenn der BUND in der Öffent­lich­keit die sogenannte Energie­wende und den Klima­schutz zum Maß aller Dinge erklärt und so die Umwand­lung von Landschaf­ten und Wäldern in Energie­in­dus­trie­ge­biete recht­fer­tigt, ist das ein Weg, den ich nicht mehr mitgehe.

Ich akzep­tiere es nicht, dass der Zweck die Mittel heiligt.

Ideolo­gie­freie und unabhän­gige Natur­schutz­ar­beit, die sich umfas­send für Natur‑, Arten- und Landschafts­schutz sowie Wälder als „Hotspots“ der Biolo­gi­schen Vielfalt einsetzt, ist für mich beim BUND nicht mehr erleb­bar. Ganz im Gegen­teil. Alleine in meiner Heimat­re­gion Wester­wald und auch in anderen Mittel­ge­birgs­land­schaf­ten gibt es konkrete Beispiele, die belegen, dass origi­näre Natur­schutz­ar­beit und der Schutz der Natur nicht mehr im Fokus des BUND stehen. Wer „Gemein­same Erklä­run­gen“ mit der Windin­dus­trie abgibt und mit Inves­to­ren und Betrei­bern „Verein­ba­run­gen“ trifft, ist m.E. nicht mehr unabhän­gig und nicht mehr glaub­wür­dig. Dies gilt beson­ders für den BUND Rhein­land-Pfalz, in dessen Landes­vor­stand sogar ein Funktio­när der Windener­gie sitzt. Diese falsche und einsei­tige Politik führt zu einer flächen­de­cken­den Natur‑, Arten- und Landschafts­zer­stö­rung. Die großen Leistun­gen der Biodi­ver­si­tät für den Natur- und Klima­schutz sowie die massi­ven Folgen der indus­tri­el­len Eingriffe für die Biolo­gi­sche Vielfalt werden völlig ausgeblendet.

Auch der Respekt vor abwei­chen­den Meinun­gen ist für mich im BUND nicht mehr erleb­bar. Wer Kreis­grup­pen das Recht zur freien Meinungs­äu­ße­rung und zu natur­schutz­fach­li­chen Stellung­nah­men unter­sa­gen will und ihnen das Konto sperrt, verhält sich satzungs­wid­rig und undemo­kra­tisch. Wer, wie der BUND Landes­vor­sit­zende in Rhein­land-Pfalz, Dr. Schind­ler, Windkraft­kri­ti­ker pauschal als “Anti-Windkraft-Pegida” bezeich­net, der spaltet und spielt sich als „Gutmensch“ auf. Aus meiner Sicht wird hier die Grenze von Anstand und Respekt überschrit­ten. Dies lässt für mich nur einen Schritt zu: Ich trete aus diesem Verein aus.

Es gibt glück­li­cher­weise viele gleich­ge­sinnte Natur­schüt­zer, die mein Grund­ver­ständ­nis von ernst­ge­mein­ter und unabhän­gi­ger Natur­schutz­ar­beit teilen und die mich darin bestär­ken, mich konse­quent und mit Herz und Leiden­schaft weiter für den Natur- und Arten­schutz einzu­set­zen. Ich habe mich als unabhän­gi­ger Natur­schüt­zer nur einem verpflich­tet und zwar mich für den Erhalt und die Entwick­lung von Landschaf­ten, Wäldern, Wildtie­ren und Lebens­räu­men einzu­set­zen. Und das werde ich auch weiter­hin tun.

Diesen Schritt zu gehen, muss jeder für sich selbst entschei­den. Den langjäh­ri­gen engagier­ten Natur­schüt­zern, die weiter­hin an eine Rückbe­sin­nung des BUND auf seine Wurzeln, den Natur‑, Arten- und Landschafts­schutz, glauben und weiter­hin Mitglied bleiben wollen, danke ich für die gemein­same Zeit und die freund­schaft­li­che Verbun­den­heit. Möge dieser Weg ihnen nicht zu viel Kraft rauben.

Den langjäh­ri­gen engagier­ten Natur­schüt­zern, die nur noch bleiben, weil ihnen der Mut oder eine Alter­na­tive fehlt, wünsche ich Kraft und Entschei­dungs­wil­len. Auch ihnen danke ich für die zurück­lie­gen­den Jahre, gemein­same Wege und die freund­schaft­li­che Unterstützung.

 
 

 

HarryNeumann2016

Harry Neumann

ehema­li­ger Landes­vor­sit­zen­der des BUND Rheinland-Pfalz

Email: info@harry-neumann.de

 

Die Entschei­dung verdient unseren vollen Respekt. Leicht gefal­len ist sie dem Natur­schüt­zer aus Leiden­schaft sicher nicht.

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