Windkraftsymposium am 21. Mai 2016 in Kiel
Rund 150 Teilnehmer – darunter Vertreter der Landtagsfraktionen von FDP, CDU, Piraten und den Grünen – waren am 21. Mai 2016 ins RBZ in Kiel gekommen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Regionalplanung zum Windkraftausbau hatte der Landesverband Für Mensch und Natur – Gegenwind-Schleswig-Holstein im Bundesverband Vernunftkraft um einen fachlichen Austausch zur Frage
- können wir mit weiterem Windkraftausbau eine Energiewende erreichen? –
gebeten.
Eingeladen waren die Bürgerinitiativen sowie insbesondere die Politiker des schleswig-holsteinischen Landtages – allen voran Ministerpräsident Torsten Albig, der sich mit Terminüberschneidungen entschuldigte und Energiewendeminister Robert Habeck, der der Presse gegenüber kund tat, überhaupt nicht geladen zu sein. Die hochqualifizierten Redner hatten teilweise eine weite Anreise auf sich genommen, um Fachwissen aus erster Hand zu präsentieren.
Prof. Gonde Dittmer, emeritierter Professor an der Fachhochschule Kiel (Regelungstechnik, elektrische Antriebe) und Lehrbeauftragter im internationalen Studiengang “Industrial Engineering”, wies in seinem umfassenden Überblicksvortrag mit einfachster Mathematik nach, dass eine Energiewende mit Windkraftanlagen nicht zu realisieren ist.
Sehr anschaulich und für jeden Laien verständlich erklärte Dipl.-Ing. Gerhard Artinger, dass der europaweite CO2-Ausstoß durch den CO2-Zertifikatehandel gedeckelt ist und jede weitere Windkraftanlage in Deutschland den CO2-Ausstoß nicht verringert, sondern lediglich ins Ausland verlagert. Ebenso anschaulich erläuterte Dipl.-Ing. Rupert Rompel, warum unser Stromnetz – egal in welchem Ausbauzustand – der sekündlich schwankenden Einspeisung aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen immer weniger gewachsen ist.
Nach der Pause leistete Prof. Detlef Krahé von der Universität Wuppertal hervorragende Aufklärungsarbeit zum Thema tieffrequenter Schall und Infraschall von Windkraftanlagen und anderen technischen Quellen, sowie dessen mögliche schädigende Wirkungen auf den Menschen.
Die anschließende Diskussion ließ dann allerdings die aufmerksamen Zuhörer fassungslos staunen, mit welcher Ignoranz Detlef Matthiessen (Grüne) über die zuvor vorgetragenen Fachaspekte hinwegging. Das mag daran gelegen haben, dass Herr Matthiessen die Vorträge gar nicht angehört hatte, sondern sich nur zur Diskussion hatte freimachen können. Die Landesvorsitzende der Grünen, Dr. Ruth Kastner, die sich alle Vorträge angehört hatte, wollte ihm leider keine Schützenhilfe leisten.
CDU, FDP und Piraten allerdings haben viele Informationen mit nach Hause genommen und wir hegen berechtigte Hoffnung, dass diese in das politische Handeln Eingang finden werden – auch über den Wahlkampf hinaus. Da die SPD sich bezüglich ihrer Teilnahme bedeckt hielt, ist davon auszugehen, dass die derzeitige rot-grüne Koalition sich weiterhin der naturwissenschaftlichen Realität verweigert.
Die Kieler Nachrichten berichteten:
Die Vortragsunterlagen der Referenten finden Sie hier: