Mitglieder von Bürgerinitiativen, vorwiegend aus dem Schurwald und dem Voralbgebiet von Baden-Württemberg, gründeten den gemeinnützigen Verein Mensch Natur. Die zentrale Forderung des Vereins lautet: „Energieerzeugung muss ökologisch und ökonomisch sinnvoll sein; sie muss vor allem aber auch natur- und menschenverträglich sein.“
Der Umbau der Energieversorgung von zentralen Standorten hin zu dezentral produzierenden Kraftwerken erfordert eine hohe Sensibilität hinsichtlich der Auswirkungen auf unsere Lebens- und Naturräume. Die politisch gewollte industrielle Nutzung von regenerativen Energien stellt die Politik und die Energieerzeuger vor die besondere Herausforderung, einerseits eine effiziente, bezahlbare und zugleich ressourcenschonende Energieversorgung sicherzustellen, andererseits dabei die höchsten Schutzgüter „Mensch“ und „Natur“ nicht zu vernachlässigen oder gar in Frage zu stellen. Sichtbar wird dieser Zielkonflikt bei nahezu allen Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Energiewende stellen, z.B. bei der Diskussion um Bio-Diesel, E‑10-Kraftstoff, Biogasanlagen, Solarfelder, Windkraftwerke, Speicherbecken und Stromtrassen. Die Gesetzgebung des Bundes und der Länder – das ist und war immer breiter gesellschaftspolitischer Konsens – hat dem Schutz der Gesundheit des Menschen, dem Erhalt seines kulturellen Umfeldes und dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen, nämlich dem Erhalt von Landschaft und Natur, stets die höchste Priorität eingeräumt. Das muss auch so bleiben!
Der Verein Mensch Natur und die ihn tragenden Bürgerinitiativen sind der Auffassung, dass der Staat seiner Verpflichtung, den Schutzgütern Mensch und Natur auch in Zukunft die höchste Wertigkeit beizumessen, nicht mehr ausreichend gerecht wird, sondern diese Priorität mehr und mehr vernachlässigt.
Wind- und Sonnenstrom sind nicht „grundlastfähig“ und können keine kontinuierlich und bedarfsgerecht produzierenden Kraftwerke ersetzen, solange es keine geeigneten Stromspeichermöglichkeiten gibt. Mit dem gesetzlichen Einspeisevorrang für Wind- und Sonnenstrom und der gesetzlich garantierten Einspeisevergütung nach dem EEG hat der Staat ökonomische Anreize gesetzt, die in einigen Bundesländern bereits zu einem teilweise unkontrollierten Ausbau der Stromproduktion aus Wind- und Sonnenenergie zu Lasten vieler Menschen und vieler erhaltenswerter Naturräume geführt haben. Energieeffizienz sollte somit stärker ins Blickfeld genommen werden. Es gibt keine “grüne” oder “saubere” Energie. Jede Form der Energieerzeugung birgt ökologische Probleme. Die einzig wirklich umweltfreundliche Energie ist die, die eingespart wird.
Im windschwächsten Bundesland Baden-Württemberg befindet man sich leider auf dem gleichen Irrweg. Das Landesplanungsgesetz wurde geändert und den Regionalverbänden die Ausweisung von Windvorranggebieten vorgegeben. Mit Aufhebung der Ausschlussgebiete ist damit der Bau von Windkraftwerken grundsätzlich überall möglich. Selbst Schutzgebiete und Wälder sind kein Tabu mehr!. Die Verantwortung für den Menschen, die Landschaft und die Natur wird durch die Gesetzeslage auf die Landkreise, Gemeinden und Energiegesellschaften übertragen. Es ist zu erwarten, dass diese rechtlichen Gegebenheiten verbunden mit den falschen ökonomischen Anreizen (Einspeisevorrang und garantierte Einspeisevergütung) selbst in windschwachen Gebieten zum Bau einer Vielzahl von Windkraftanlagen führen wird, bei dem die Schutzgüter „Mensch“ und „Natur“ weitgehend auf der Strecke bleiben werden.
Die Durchsetzung der Landschaft und der Naturräume mit Windkraftanlagen (inkl. der dafür notwendigen Infrastruktur) ist nichts anderes als ein Industrialisierungsprozess mit weitgehenden negativen Folgen für Menschen und Natur. Dieser Entwicklung leistet der Staat durch sein Handeln Vorschub, obwohl er zum Schutz der Menschen und der natürlichen Lebensgrundlagen verpflichtet wäre.
Der politische Druck der grün-roten Landesregierung von Baden-Württemberg zum schnellen Ausbau der Windkraftnutzung ist auf allen Ebenen sehr groß. Man will so viele Windkraftwerke wie möglich, so schnell als möglich und an so vielen Orten wie möglich bauen. Die Konsequenzen der viel propagierten und planlos beschleunigten Energiewende sind nicht durchdacht und es fehlt ein ausgewogenes Gesamtkonzept.
Der Verein Mensch Natur will dieser Entwicklung entgegenwirken.
Aktuelle Planungen im Schurwald:
Im Gründungsgebiet des Vereins „Mensch Natur“ finden sich 16 Vorranggebiete der Region Stuttgart in Planung. Eine 380 kV Stromtrasse ist von der Netzgesellschaft Transnet-BW im Östlichen Schurwald durch die Gemarkungen Wäschenbeuren, Börtlingen, Adelberg und Wangen geplant.
Einen Eindruck über die Planungen finden Sie in der Übersichtskarte:
Karte: BI-Adelberg
Detaillierte Karten der Trassenführung (03)Bünzwangen–Goldshöfe sind im Internet der Transnet-BW herunterzuladen.
Kontaktdaten Verein Mensch Natur e.V:
Adresse: Marktstraße 14, 73033 Göppingen
1. Vorsitzende: Gerti Stiefel
Stellvertreter: Wulf-Henrik von Krosigk
Email: verein@mensch-natur-bw.de
Homepage: http://www.mensch-natur-bw.de/
Gruppen des Vereins Mensch Natur:
• Adelberg
Ansprechpartner: Robert Jachmann; Email: adelberg@mensch-natur-bw.de
• Berken
Ansprechpartner: Wulf-Henrik von Krosigk; Email: berken@mensch-natur-bw.de; Homepage: BI-Berken
• Eschach, Ostalbkreis
Ansprechpartner: Dipl. Ing. (FH) Hans-Peter von Boetticher; Email: info@rubikone.de; Homepage: Rubikone
• Gammerdingen-Kettenacker, Landkreis Sigmaringen
Ansprechpartner: Birgit Steinhart; Email: kettenacker@mensch-natur-bw.de; Homepage: Für Mensch und Natur Kettenacker
• Ostrach, Landkreis Sigmaringen
Ansprechpartner: Dr. Christoph Leinß, Margret Bures; Email: chrileilev@googlemail.com
• Rottenburg am Neckar
Ansprechpartner: Freunde der “Blauen Hügel” Schwabens; Email: rottenburg@mensch-natur-bw.de
• Stauferland, Wäschenbeuren
Ansprechpartner: Angelika Taudte; Email: stauferland@mensch-natur-bw.de; Homepage: BI-Stauferland