Am 2. Juli 2019 ist in verschiedenen Medien davon zu lesen, dass Deutschland in den Tagen zuvor nur knapp und nur dank ausländischer Unterstützung einem Zusammenbruch der Stromversorgung entgangen sei.
Zur Einordnung: Ein Blackout ist nicht etwa eine harmlose oder gar romantische Angelegenheit, sondern hat das Potential, unsere hochtechnisierte Gesellschaft massiv zu gefährden. Siehe dazu diesen Bericht des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags.
Die lesenswerteste Einlassung zu den “chaotischen Zuständen” findet sich in der FAZ – allerdings hinter einer “Bezahlschranke”, deren Überwindung sich unseres Erachtens lohnt:
Der in Energiefragen mitunter zu “Murks” neigende SPIEGEL nahm sich ebenfalls der Vorgänge an:
Was Spekulation mit dem “Chaos” zu tun hat, sei dahingestellt bzw. selbiger überlassen.
Die tieferen Ursachen, die jedwede Spekulation erst attraktiv machen, sind allemal in der deutschen Fixierung auf die “Gewinnertechnologien” Windkraft und Solar bei gleichzeitigem Ausstieg aus regelbaren Energieträgern zu finden:
Wenn man gesicherte Leistung aufgibt, wird das System mit Sicherheit unsicher.
[In unserer Faultierparabel ausgedrückt: Wer ausschließlich auf Fair-Arbeiter setzt und die fleißigen, zuverlässigen Teile der Belegschaft systematisch mobbt und vom Hof jagt, kann eine Firma nicht lange vor der Insolvenz bewahren.]
Im Januar 2019 hatte die FAZ dies bereits treffend dargestellt:
Der “Business Insider” hatte bereits ein Jahr zuvor ein düsteres, aber realistisches Szenario entworfen. Die in jenem Beitrag dargestellten Fakten und Zusammenhänge sollten kein “Insiderwissen”, sondern Lesern (m/w/d) unserer Seiten lange bekannt sein:
Insofern ist das im Juni 2019 manifeste Chaos systemimmanent.
Wer aus diesem gefährlichen Chaos nun den Schluss zieht, dass man dringend mehr Windkraft- und Solaranlagen errichten muss, dem seien die folgenden beiden Darstellungen der Einspeiseleistungen (blau+gelb) und des Verbrauchs (braun) zur Begutachtung empfohlen:
Im Chaos-Juni schwankte die Windkraft- und Solar-Einspeisung zwischen 33.496MW und 1.238MW, d.h. 46, 9 und 1,4 Prozent der Nennleistung. Anders ausgedrückt: Sämtliche Windkraft und Solaranlagen lieferten einige Stunden zusammen faktisch nichts.
Was wäre nun gewesen, wenn man Herrn Graichens Rat proaktiv gefolgt wäre, und die Anlagenzahl rechtzeitig verdreifacht hätte?
Die nächste Abbildung simuliert diese Agora-Phantasie:
An den brenzligen Situationen hätte sich genau nichts geändert.
Dies folgt der sehr komplizierten (offenbar in der Denkanstalt unbekannten) mathematischen Gleichung
n * 0 = 0.
In den Stunden hingegen, in denen die Windkraft- (und in geringerem Ausmaß) Solaranlagen über den Verbrauch hinaus, d.h. “Schrottstrom”, produzierten, hätten sie dies “mit dreifacher Kraft voraus” getan.
Wer bei dieser offenkundigen Faktenlage einem weiteren Ausbau der Windkraft [=einer Einstellungswelle zugunsten von Faultieren] das Wort redet, muss fest in der Wahrheitsfinsternis verharren und das Zentralorgan sehr tief in den Wolken vergraben.