Im Landtagswahlkampf 2019 hatte sich der amtierende Ministerpräsident Sachsens (Michael Kretschmer, CDU) für eine vernünftigere Energiepolitik ausgesprochen und in Aussicht gestellt, die Menschen im Freistaat vor optischer Bedrängung und Gesundheitsgefährdung durch Windkraft wirksamer zu schützen. Dies sollte durch einen Abstand der Anlagen von 2 Kilometern zu Wohnstätten (also ungefähr H10) erreicht werden.
Den später von Bundesminister Altmaier vorgeschlagenen Mindestabstand unterstützte der sächsische Landesvater ausdrücklich. Die sächsische Vernunftbürgerschaft konnte sich insofern gut vertreten fühlen – der Ministerpräsident setzte die Linie seines Amtsvorgängers fort, was zu seinem (relativen) Wahlerfolg am 1. September 2019 beigetragen haben dürfte.
Anfang März 2020 waren allerdings sehr schlechte Nachrichten aus Berlin zu vernehmen, denen Ministerpräsident Kretschmer so gar nichts Beruhigendes entgegensetzte.
Aus diesem Anlass erinnerten ihn die Bürger aus und um das Städtchen Glashütte an seine Versprechen. Nach eigenen Angaben lebt dort, in der Stadt der Uhren und Feinmechaniker, die Zeit. Wann selbige gekommen und ein Weckruf angebracht ist, wussten die still Protestierenden also von Zuhause aus gut.
Die sächsische Zeitung berichtete:
Bleibt zu hoffen, dass Ministerpräsident Kretschmer sich nicht an seinen windkraftaffinen “Kenia-Koalitionspartnern” ausrichtet, sondern sich seiner Versprechen erinnert – und sie einlöst.