Am 18. Juni 2014 wurde im mecklenburgischen Landkreis Neubrandenburg das Aktionsbündnis Freier Horizont gegründet. Vernunftbürger bündeln darin ihre Kräfte, um sie einer für Mensch, Natur und Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern schädlichen Entwicklung entgegenzustellen. | |
Allein in der Mecklenburger Seenplatte werden derzeit zwanzig Windeignungsgebiete geprüft. Dabei würde eine an der ökologischen und ökonomischen Sinnhaftigkeit ansetzende Prüfung kurz und negativ ausfallen: Eine auf neue Windkraftanlagen ausgerichtete Politik führt bekanntlich ins Nichts. Tatsächlich sind volkswirtschaftliche Rentabilität und Natur- und Menschenverträglichkeit keine relevanten Kriterien. Persönliche Karrierepläne und Einnahmemotive scheinen bedeutsamer.
Dabei gelten die Mecklenburgische Seenplatte und die Mecklenburgische Schweiz mit ihren Wäldern, Seen, Schlössern und dünn besiedelten Landschaften neben der Ostseeküste als ein Schwerpunkt des Tourismus im Nordosten. Zehntausende Gäste schätzen vor allem die unberührte Natur und die Ruhe.
Und was für die Gäste gilt, gilt für die Einheimischen erst recht. Ihre Heimat wollen die Vernunftbürger Mecklenburgs und Vorpommerns nicht auf dem Altar der Energiewende opfern. Schon gar nicht sinnlos. Ein ersten Erfolg für die Interessen von Mensch und Natur stellt der stellt der Einzug eines Vertreters des Aktionsbündnisses in den Kreistag dar.
Die jüngste gemeinsame Aktion des mittlerweile 16 Bürgerinitiativen (Stand 20.8.14) umfassenden Bündnisses war eine Demonstration am 18. August 2014 in Tützpitz. In Tützpatz vor allem deshalb, weil dort mittels eines hanebüchenen Zielabweichungsverfahrens ein zusätzliches riesiges Windanlagengebiet ausgewiesen werden soll. Die dpa berichtete:
Rund 500 Menschen machten mit Trillerpfeifen und Plakaten ihrem Unmut Luft. “Ich finde, dass man mit unserem schönen Land solche Schweinereien nicht machen kann”, wurde eine Teilnehmerin zitiert.
Norbert Schumacher resümmiert:
Der Widerstand gegen die Windkraftindustrialisierung wächst. Politiker und Medien, die unseren Protest als lokale oder regionale Einzelfälle auffassen, liegen falsch. Die Menschen bei uns haben genug von einer im Grundsatz verkehrten Politik. Bezeichnend, dass auch in einer Gegend mit der größten Windkraftdichte Deutschlands sich immer noch nicht der in der Vergangenheit von den Windkraftpropheten immer wieder beschworene “Gewöhnungseffekt” eingestellt hat. Und auch nicht die erhoffte Resignation.
Wir wollen und werden uns nicht daran gewöhnen, dass man uns die Heimat nimmt.
Das gilt für uns alle.