Am 15. März 2014 ist in der Oberpfälzer Zeitung Der Neue Tag unter dem Titel
ein ausführliches Interview zu lesen.
Wolfgang Wirth stellte die Fragen.
Die Begeisterung für die Energiewende ist abgekühlt. Enoch zu Guttenberg stand den entsprechenden Plänen von Beginn an sehr kritisch gegenüber. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt er, weshalb er auch die geplanten Nord-Süd-Stromtrassen für katastrophal hält, weshalb viele Umweltlobbyisten Heuchler sind, Horst Seehofer aber dagegen ein Held. |
Herr zu Guttenberg, dass Sie vom Ausbau der Windkraft nichts halten, ist bekannt. Wie stehen Sie zu den Stromtrassen von Nord nach Süd? |
Diese Pläne sind die absolute Katastrophe. Widerstand gegen die Masten-Ungetüme ist zwingende Bürgerpflicht. Dazu kommt, dass diese Gleichstromleitungen über 80 Grad heiß werden. Das ist eine grausame Schinderei für Vögel, die gewohnt sind, sich auf Stromleitungen setzen zu können. Völlig unerforscht sind die Wirkungen auf Mensch und Tier. Es entstehen um diese Stromleitungen starke Magnetfelder und geladene Luftteilchen (Ionen), die heute schon bei Vögeln und Fischen zu erheblichen Desorientierungen führen. Was mich aber an der ganzen Diskussion um die neuen Stromtrassen mit ganz besonderer Abscheu erfüllt, sind die plötzlichen, aber verlogenen Politikerproteste und das heuchlerische Aufheulen der Naturschutzverbände. |
Inwiefern? |
Ausgerechnet solche Landräte, die für den Ruin der Heimatlandschaft ihrer Bürger verantwortlich sind oder führende Naturschutztechnokraten, wie der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Professor Dr. Hubert Weiger, die skrupellos Naturparks und Landschaftsschutzgebiete zur Zerstörung durch Windradmonster freigeben, spielen sich nun als engagierte Landschaftsschützer und unerschrockene Kämpfer für Heimat und Bürgerschaft auf. Der Gipfel der Verlogenheit ist erreicht, wenn die Stromtrassen den Windkraftgegnern in die Schuhe geschoben werden, weil die “den Ausbau der so dringend nötigen Windkraft verhindern”. |
Wenn der Strom nicht in Anlagen vor Ort produziert wird, muss der Windstrom eben aus dem Norden kommen. |
Windkraft kann niemals Grundlastkraftwerke ersetzen. Das können nur Kohle‑, Gas- oder Dampfkraftwerke. Und das hat sich hinter der Hand schon in der Politik herumgesprochen. Deshalb lautet die einfache Wahrheit: Ausschließlich der Ausbau der Windenergie macht diese Stromtrassen nötig. Der Wind in Bayern weht viel zu schwach und unregelmäßig, als dass er jemals einen ernstzunehmenden Grundlast-Bedarf decken könnte. Deshalb soll Energie aus dem Norden die Versorgungslücken im Süden schließen. Aber dieser Strom wird niemals “ökologischer” Strom sein. Es ist Hohn, Strom, dessen Erzeugung ökologische Kreisläufe gefährdet und Natur zerstört, “Ökostrom” zu taufen. Klar ist auch, dass Nord-Süd-Stromtrassen weiterhin Braunkohle-Strom transportieren, da auch im Norden nicht zu jeder Zeit genug Wind weht oder durchgehend die Sonne scheint. |
Gibt es tatsächlich keine positiven Aspekte an regenerativer Energie? |
Ich war lange überzeugter Verfechter alternativer Energien. Aber ich gehöre mit Hubert Weinzierl, dem Ehrenpräsidenten des BUND, zu denen, die zugeben, nicht überblickt zu haben, welche Zerstörungskraft diese sogenannte Energiewende mit sich bringt. Sehen Sie sich die Realität an! Sehen Sie sich Norddeutschland oder Baden-Württemberg an! Die Landschaften sind dort nicht mehr wiederzuerkennen. Sie sind für immer zerstört. Das selbe Schicksal droht auch Bayern, insbesondere der Oberpfalz und Franken. Und dies durch eine Technik, die erwiesenermaßen – wie von der Windbranche intern längst zugegeben – nicht wirtschaftlich ist und die Stromversorgung in keinem Fall gewährleistet. |
Wieso gibt es Privatunternehmen, die Windkraftanlagen bauen, wenn diese nicht wirtschaftlich wären? |
Dafür werden Kleinanleger ausgebeutet und einige wenige Planer, Erbauer und Betreiber zu Multimillionären! Von den Prokon- und Windreich-Pleiten, weitere werden in Kürze folgen, kann man viel lernen. Viele Firmen verdienen ihr Geld nur durch Planung und Bau immer neuer Anlagen. Deshalb muss immer weiter geplant und gebaut werden. Wegen eines solchen Schneeballsystem ist in jüngster Vergangenheit die westliche Welt am Abgrund gestanden. Die Verursacher der Finanzkrise hat man zurecht Verbrecher genannt. Heute subventioniert man genau dieses System. Wir sollten unsere Steuergelder in die Erforschung wirklich alternativer Energiegewinnung und in umweltfreundliche Gas- und Dampfkraftwerke stecken. Stattdessen wird das Geld von unten nach oben verteilt und unsere Heimat modernen Vandalen zur brutalen Vergewaltigung verkauft. |
Der Windanlagenbau ist in Bayern inzwischen fast gestoppt. Dazu der Widerstand gegen den Stromtrassenbau. Wie könnte eine Alternative zur Energiewende aussehen? |
Grundsätzlich hat ein Naturschützer Natur zu schützen und nicht über alternative Energiegewinnung zu räsonieren. Wir haben früher versucht, Flughafen- oder Autobahn-Planungen in wertvollen Landschaften zu verhindern und wir haben selbstverständlich keine Ersatzlösungen angeboten. Aber es gibt Alternativen zu dieser Sackgassen-Politik: Zuerst muss eine Wende in den Köpfen der Menschen stattfinden. Die Fokussierung auf erneuerbare Energien hat die Möglichkeiten zum Energiesparen aus dem Blickfeld verdrängt. Der Anteil der Atomenergie in Deutschland beträgt gerade einmal 15 Prozent. Eine Menge, die sich problemlos einsparen ließe. Würde sich der BUND mit der gleiche Verve für ein Verbot von Standby-Geräten einsetzen, könnte Prof. Dr. Weiger bald stolz zwei Atomkraftwerke abschalten. Oder wie wäre es mit Abwrackprämien für stromfressende Haushaltsgeräte und Industriemaschinen? Das würde die Wirtschaft sinnvoll ankurbeln und allen Bürger helfen. Von Gas- und Dampfkraftwerken habe ich gerade gesprochen. Die Liste lässt sich unendlich erweitern. Gerade im BUND sind, vor seiner Zeit als Industrie-Interessenvertreter, phantastische Pläne zum schmerzlosen Energiesparen, und zur Energie-Effizienz-Steigerung erarbeitet worden. |
Diese Maßnahmen benötigen Zeit zur Umsetzung. Wäre es nicht ehrlicher zu sagen, dass die Laufzeit der Atomkraftwerke verlängert werden muss? |
Ich bin und bleibe ein glühender Gegner der Atomkraft. Allerdings muss ein Atomausstieg professionell und mit langem Atem geplant werden. Gas- und Dampfkraftwerke müssen gebaut- und genannte Maßnahmen den Bürgern zugemutet werden. Insbesondere aber dürfen neue Energiequellen nicht durch verheerende Schäden für Mensch, Natur und Umwelt erkauft werden. |
Sie haben Ministerpräsident Seehofer gegen Vorwürfe verteidigt. Haben Sie keine Angst, dass er seine Meinung erneut ändert, wenn es auch in der Bevölkerung zum Stimmungsumschwung kommt? |
Ich bin von unserem Ministerpräsidenten begeistert und überzeugt, dass ihn die Menschen in Bayern in spätestens fünf Jahren für seine Entscheidung gegen diese Energiewende als Held feiern werden. Horst Seehofer hat deren katastrophale Auswirkungen erkannt. Und er ist eben kein Populist, wenn er als einer der ganz wenigen den Mut hat, für seine neue Erkenntnis und Überzeugung geradezustehen. Für mich ist das kein Makel. Das ist ein Zeichen von Größe. Neben den grünen Weltenrettern rennen ihm ja gerade die eigenen Leute die Bude ein und machen ihm das Leben schwer. Glauben Sie, unser Ministerpräsident hätte nicht gewusst, dass für die Mehrheit der Kommunalpolitiker die vermeintlich großen Geschäfte im Vordergrund stehen? Dagegen haben sich viele sogenannte Umweltschützer in eine Ideologie verrannt und bleiben ihr treu, obwohl die katastrophalen Folgen unübersehbar sind. Aber das ist ja nichts Neues in unserem Land. |
Das Interview ist hier online zu finden.
Wir danken herzlich und dreifach:
- Unserem Unterstützer für diese klaren Antworten.
- Herrn Wirth wir für die freundlichen Fragen.
- Dem Neuen Tag für den Abdruck von beidem.
Symptomatisch für die von Enoch zu Guttenberg thematisierte unsägliche Heuchelei ist die für den kommenden Samstag angekündigte Demonstration zur „Rettung der Energiewende“. Die wahren Motive für dieses hoffnungslose, aber inhärent zerstörerische Unterfangen hat Alexander Wendt auf der Achse des Guten hervorragend kommentiert:
Jetzt geht’s um die Kohle(von der Achse des Guten) Am 22. März werden viele mitteljunge Menschen in sieben deutschen Landeshauptstädten mit Trillerpfeifen, Schildern und Club-Mate-Flaschen zu einer Rettungsaktion antreten. Rufen erst einmal Organisationen wie Campact, der BUND, attac et al. zur Hilfeleistung für irgendetwas auf, dann steht es meist schlecht um das Objekt der Fürsorge. Am 22. März heißt es jedenfalls von München bis Kiel: „Rettet die Energiewende!“ In diesem Fall vor Bundeswirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel, der, wenn man einer Fotomontage auf der Campact-Webseite glaubt, gerade ein Kettensägenmassaker unter Windrädern anrichtet. Die Organisatoren von Campact wissen auch schon, wie die Politiker der gebeutelten Energiewende helfen könnten: Indem sie endlich der garstigen Vettel Kohle den Garaus machen. „Kohle nur noch zum Grillen“, lautet eine der vorbereiteten Campact-Parolen. Die neun verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland, die obendrein demnächst vom Netz gehen, geben keine lohnende Angriffsfläche mehr ab. Deshalb bieten sich Kohlekraftwerke geradezu als neue Kampagnenfeinde an: Sie gehören noch niedergekämpft, bevor die Energiewende endlich glücklich und in Frieden leben darf. „Statt die kostengünstige Windenergie zu deckeln, muss Gabriel die klimaschädliche Braunkohle aus dem Netz drängen“, fordert Christoph Bautz, einer der führenden Campact-Aktivisten. Vor kurzem stellte die Grüne Vize-Parteivorsitzende Bärbel Höhn fest: „Die fossilen Energien werden zur Armutsfalle.“ Und Renate Künast meinte in einem Streitgespräch in der Welt: „Schon heute kann eine Windkraftanlage zu wettbewerbsfähigen Kosten Strom erzeugen – Strom aus einem neuen Kohlekraftwerk wäre nicht billiger!“ Ja, das könnte Leute tatsächlich auf die Straße treiben: günstige Windkraft deckeln, um den Verbrauchern teuren Strom aus Kohle aufzuschwatzen. Werfen wir einmal kurz den Blick auf Preise und Vergütungen. Die Strompreise an der Börse liegen bei etwa 4 Cent pro Kilowattstunde, die Herstellungskosten für Strom aus Braunkohle zwischen 3,5 und 4 Cent pro Kilowattstunde, die Vergütungen für Windstrom an Land bei rund 9 Cent, für Solaranlagen 9,19 und 13,55 Cent, und für Offshore-Windanlagen bei 19 Cent pro Kilowattstunde. Nun bekommt der Betreiber eines Offshore-Windrads an der Börse ja auch nur 4 Cent für seine Kilowattstunde. Die restlichen 15 Cent subventioniert ihm der Stromkunde über die EEG-Umlage, die den Unterschied zwischen dem realen Börsenpreis und der privilegierten Einspeisevergütung ausgleicht. Deshalb zahlen fast alle Stromverbraucher seit Januar 2014 6,24 Cent Grünstromförderung pro Kilowattstunde. Die Hälfte unseres Strompreises besteht inzwischen aus Abgaben und Steuern. Ein Blick auf die Preise zeigt: Die Braunkohle kann als einziger Energieträger noch einigermaßen die Kosten decken. Und sie soll also am besten aus dem Netz gedrängt werden, damit nur noch Subventionsempfänger übrig bleiben. Wenn Windstrom heute schon „zu wettbewerbsfähigen Preisen“ produziert werden könnte, ganz „kostengünstig“ (Campact), dann bräuchten neue Windräder ja auch keine Subventionen mehr. Aber gerade dagegen, die Subventionen für Windstrom wenigstens etwas zu drosseln, gehen die Energiewenderetter erklärtermaßen auf die Straße. Übrigens deckelt Gabriel auch kein einziges Windrad; jeder, der eine Baugenehmigung für einen Rotor bekommt, darf ihn auch in Zukunft errichten. Es gibt nur oberhalb einer bestimmten Grenze keine Fördergelder mehr für neue Anlagen. Für die rund 23 000 Räder, die schon in Deutschland vor sich hin rattern, ändert sich gar nichts. Unter der Parole „rettet die Windkraftgewinne, unser Haus auf Sylt ist noch nicht abgezahlt“ demonstriert es sich allerdings nur noch halb so gut. Warum junge Leute mit Kapuzenpullis und lustigen Frisuren trotzdem genau dafür marschieren, gehört zu den rätselhaften Erscheinungen der Gegenwart. Bis zum Demonstrationstag am 22. März muss ein Energiewenderetter übrigens nicht warten. Auf der Campact-Seite findet sich auch der Punkt: „Sonne und Wind mies machen? Wir halten dagegen! Werden Sie Leserbrief-Schreiber/in“. Damit das Leserbriefverfassen zugunsten von Sonne und Wind und wider die Kohl nicht so viel Mühe macht, stellt Campact schon mal die wundervolle Textbausteine bereit, etwa „die Energiewende ist der Jobmotor schlechthin“. (s. hier: https://www.campact.de/energiewende/leserbrief-aktion/redaktionen/). Die Adressen der Leserbriefressorts von der allgemeinen Zeitung Mainz bis zum Weserkurier gibt’s gleich darunter. Und nicht zuletzt den wertvollen Tipp: Der Leserbrief soll „vor allem individuell“ klingen. Muss aber nicht. Hauptsache, Landbesitzer in Norddeutschland bekommen auch weiter ihre 100 000 Pacht pro Jahr und Windrad. Auch Weltretter müssen schließlich von irgendetwas leben. |
Wir danken Alexander Wendt für diese treffende Enttarnung der Scharlatanerie.
Der Achse des Guten danken wir für ihre Existenz und die Veröffentlichung dieser klaren Gedanken.
Bleibt festzuhalten:
Bleibt zu empfehlen:
Wenn Sie statt des Geheules vermeintlicher Weltenretter lieber hervorragenden Klassikgenuss erleben, und dabei auch noch den wahren Naturschutz unterstützen möchten, kommen Sie am 10. Mai 2015 nach Weiden in die Oberpfalz.
Mehr Information dazu finden Sie hier.