Windkraftanlagen erzeugen Strom, wenn der Wind stark genug weht, um die Rotorblätter hinreichend in Bewegung zu versetzen.
Dies ist erfahrungsgemäß nicht immer, sondern meistens nicht der Fall. Der statistisch wahrscheinlichste Zustand des Rotors einer deutschen Windkraftanlage ist der Stillstand. Kein Wind, kein Strom.
In Deutschland, einer Industrienation mit 80 Millionen Einwohnern und einer hochentwickelten Infrastruktur ist die Verlässlichkeit der Energie- und insbesondere der Stromversorgung jedoch von immenser Bedeutung. Praktisch unsere gesamte wirtschaftliche Produktion und unsere gesamte Zivilisation – weit über Lebensstandard und Komfort hinaus – hängen von einer unterbrechungsfreien und verlässlichen Stromversorgung ab. Die Konsequenzen eines Blackouts hat der Bundestagsausschuss für Technikfolgenabschätzung im Jahr 2011 aufgezeigt: Die Lebensadern unserer modernen und hochtechnisierten Gesellschaft würden schlagartig verstopfen.
Wir brauchen also zwingend eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung. Und zwar bedarfsgerecht.
Genau diese können Windkraftanlagen niemals leisten. Entgegen anders lautender Behauptung, die von profitorientierten Unternehmen und ideologischen Anhängern des Zufallsstroms in die Welt gesetzt werden: Strom lässt sich nicht großtechnisch speichern. Sie finden dies hier ausführlich dargelegt. Sehr erhellend ist ebenfalls dieser Vortrag des seinerzeitigen Präsidenten des Ifo-Instituts.
Das Grundproblem kommt in diesem Schnappschuss zum Ausdruck:
Für die Versorgungssicherheit und die Stabilität der Stromnetze ist es zwingend erforderlich, eine konstante Spannung aufrechtzuerhalten. Diese Grundlast muss rund um die Uhr gedeckt sein. Der von Windkraftanlagen erzeugte Strom ist nicht grundlastfähig, er fällt nach dem Zufallsprinzip an und kann keine Versorgungssicherheit bieten. Die Lastganglinie aller deutschen Windkraftanlagen belegt die Zusammenhänge:
Die installierte Windkraftkapazität (hellblaue Hintergrundfläche) wurde stetig ausgebaut. Die tatsächliche Einspeiseleistung (dunkelblaues Zackenprofil) aller knapp 24.000 Anlagen zusammen schwankt jedoch stochastisch, ohne dass im Ansatz eine Sockelbildung, d.h. eine Grundlast, erkennbar wäre.
Regelmäßig liefern alle deutschen Windkraftanlagen zusammen nahezu Null elektrische Energie. So ist z. B. die gesamte Einspeisung aus allen deutschen Windkraftanlangen zuletzt am 13. März 2014 auf ein Tausendstel der installierten Leistung von 34000 MW gesunken.
Die in Propagandaschriften der Windenergiebranche und durch Uninformierte geschriebenen Zeitungsartikeln oft (bewusst) falsch beantwortete Frage, wie viele Haushalte ein “Windpark” mit Strom versorgen (d.h. bedarfsgerecht beliefert) kann, ist also korrekterweise mit “genau keinen” zu beantworten.
Aufgrund der statistischen Korrelation der Einspeisung werden auch noch mehr Anlagen daran nichts ändern. Solange es keine Speichermöglichkeit gibt, ist Windkraftstrom prinzipiell nicht in der Lage, Strom aus Kohle- oder Kernkraftwerken zu ersetzen. Der beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie kann nur durch Einsparung, Mehrerzeugung aus konventionellen Kraftwerken im Inland (Kohle, Gas) oder Importe (Kohle, Gas, Kernkraft) kompensiert werden.
Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass das in 33 Betriebsjahren nahezu störfallfreie Kernkraftwerk Grafenrheinfeld nur abgeschaltet werden kann, weil im Erdbebengebiet auf der französischen Seite des Rheins noch das älteste und schwächste Kernkraftwerk Frankreichs, Fessenheim bereit steht, einen deutschen Blackout abzuwenden.
Damit wird auch erstmals amtlich festgestellt, dass zumindest Süddeutschland vorerst weiterhin auf Kernkraft angewiesen ist. Nur wird dieser Atomstrom nun nicht mehr aus einem relativ sicheren deutschen, sondern einem vergleichsweise unsicheren französischen Meiler kommen – demjenigen, welchen Präsident Hollande eigentlich als erstes abschalten wollte. Die Gefährdung der Bürger Südwestdeutschlands wird dadurch bestimmt nicht verringert.
Zusätzlich zu ihrer Unfähigkeit, konventionelle Stromerzeugungskapazitäten zu ersetzen, sind Windkraftanlagen außerdem systemschädigende Eigenschaften zu bescheinigen: Für jede Kilowattstunde aus Windkraft muss fast eine Kilowattstunde aus grundlastfähigen Kohle‑, Atom‑, oder Gaskraftwerken im Hintergrund bereitgehalten werden. Durch den gesetzlichen Einspeisevorrang der Windkraftanlagen, deren Schwankungen sie auszugleichen verpflichtet sind, werden die konventionellen Kraftwerke dabei zur Ineffizienz gezwungen:
Dadurch, dass sie in die Rolle als Lückenfüller gedrängt werden, können diese konventionellen Kraftwerke nicht gleichmäßig und damit betriebswirtschaftlich optimal betrieben werden. Sie werden damit einerseits unrentabel und emittieren andererseits pro Kilowattstunde deutlich mehr Schadstoffe, als sie emittieren würden, wenn sie kontinuierlich durchliefen. Ähnlich einem PKW, der bei stetigen 120 km/h auf der Autobahn hervorragende Effizienzwerte aufweisen könnte, aber im Stadtverkehr ständig zu Ampelsprints genötigt wird.
Auf einen Nenner gebracht: Windkraftanlagen bringen nichts.
In der Ausgabe Juli 2014 der Energiewirtschaftlichen Tagesfragen kommen die Fakten auf den Tisch bzw. auf die Seite:
Eine Verdoppelung der Windkraftkapazität verändert die stromwirtschaftliche Relevanz der Einspeiseleistung nur geringfügig
ist dort zu lesen. Die “stromwirtschaftliche Relevanz” beträgt rund 8 Prozent. Die energiewirtschaftliche Relevanz beträgt 1,3 Prozent. Faultiere sind eben keine Rennmäuse.