Am 16. November 2019 gelang es Hermann Albers, dem Präsidenten des Bundesverbands Windenergie, uns zu überraschen:
Bisher vor allem durch medienwirksames Verdrücken von Krokodilstränen bekannt, zeigt die von ihm geführte Windkraftlobby plötzlich ein ganz neues Gesicht: Bescheidenheit die neue Zier, der BWE nun nicht mehr ohne ihr. Die Nachricht wurde von diversen Medien 1:1 aufgenommen:
Dass die Bundesregierung beim wichtigsten Projekt unserer Volkswirtschaft aufgrund der Kritik einiger Bürgerinitiativen einzuknicken droht, zeigt ihre aktuelle politische Schwäche.
Hermann Albers (Hervorhebung und Verlinkung: Vernunftkraft)
Man las und staunte.
Das Geschäftsmodell der von Herrn Albers vertretenen Branche ist nur noch das wichtigste Projekt der Volkswirtschaft und damit ein rein weltliches Phänomen!
Noch vor wenigen Jahren ließ H.A. die interessierte (und uninteressierte) Öffentlichkeit wissen, dass die Windkraftbranche quasi (ganz so weit “wollte er ja nicht gehen”) die legitime Nachfolgerin Jesu sei:
Nun kämpft Herr Albers (gemäß eigener, schlecht-witziger Logik) zwar immer noch für den Erhalt der Erde, hat das Aufstellen weitgehend nutzloser, ökologisch schädlicher und energiewirtschaftlich parasitärer Windkraftanlagen aber von der religiösen Überhöhung zum “volkswirtschaftlich wichtigsten Projekt” degradiert.
Wahrlich bescheiden!
Wobei…
…demografische Entwicklung, Schuldenabbau, Mietenentwicklung, Umweltschutz, Fachkräftemangel, Migration/Integration, drohende De-Industrialisierung, Bildung, Digitalisierung, Zukunft des Gesundheits- und Rentensystems…
…war da noch ‘was?
Gegenüber dem weiteren – nur mit Subventionen und Absatzgarantien möglichen – Ausbau einer “Technologie”, die
- aktuell ganze 3 Prozent zum Energiebedarf unserer Volkswirtschaft beiträgt,
- optisch allgegenwärtig aber produzierend immer wieder gänzlich abwesend ist,
- allein in Deutschland eine Viertelmillion Fledermäuse dahinrafft und
- ungezählten Menschen das Leben schwer macht,
sind die vorgenannten “volkswirtschaftlichen Projekte” laut BWE-Präsident jedenfalls nachrangig.
Die dpa transportierte das Gejammer (besser: aggressive Geschrei), das die Windlobby angesichts überfälliger Abstandsregelungen von sich gab, in zahlreiche Zeitungen. Wir waren so frei, der dpa bei der Korrektur von Fehleinschätzungen behilflich zu sein [ACHTUNG: SATIRE]:
Dass der Rückenwind für die – immer noch viel zu geringen Abstandsambitionen der Bundesregierung – zunimmt, ist allerdings keine Satire, sondern Fakt:
Ebenfalls Fakt ist, was die FAZ am selben Tag zu den Strompreisen feststellt:
Angesichts dieser Faktenlage und der notorischen Unzuverlässigkeit und Faulheit der eigenen Klientel, sind die Ausführungen des obersten Windkraftlobbyisten nicht nur bescheiden, sondern auch sehr mutig:
Seitens der “einigen Bürgerinitiativen” und darüber hinaus ist das Gebahren der Windkraftlobby nämlich als dreistes Blendwerk erkannt. Und diese Erkenntnis verbreitet sich wie ein Lauffeuer – wir liefern gerne den Sauerstoff. “Im Krieg und in der Liebe” mag alles erlaubt sein – wie der BWE schon 2012 informell ausgab. Aber wenn der Bogen überspannt ist, bricht er. Insofern: Weiter so, Herr Albers.