ab Minute 36 dieser Sendung kommen die
Fakten aus der Luft!
Das ZDF behauptet:
Wind treibt seit Jahrhunderten Windräder an.
Transportierte Botschaft:
Die Windkraft gehört seit jeher dazu und ist Teil unsere Entwicklung. Die heutigen Windindustrieanlagen mit bis zu 200 m Gesamthöhe, welche auf meherern Tausend Tonnen schweren Stahlbetonfundamenten ruhen, werden romantisierend (man beachte die klassische Musik!) in die Tradition von historischen Windmühlen gestellt.
VERNUNFTKRAFT. entgegnet:
1890 wurden erste Windmühlen auf Dieselbetrieb (Beispielsweise die Windmühle Worpswede) und später mit dem Siegeszug der Elektrifizierung ab etwa 1910 auf Elektroantriebe umgebaut. Dieser Trend setzte sich fort, bis nur noch wenige Windmühlen aus nostalgischen Gründen mittels Windkraft betrieben wurden.
Der Technische Fortschritt hat durch die Nutzbarmachung fossiler Energieträger und der beginnenden großtechnischen Erzeugung von Elektroenergie, die unstete Energiequelle Wind um die Jahrhundertwende mehr und mehr abgelöst. Ein enormer wirtschaftlicher Aufschwung war die Folge.
Mit der Überwindung der unsteten Energiequelle Wind, blühte die Industrie in ganz Europa auf und bildet seit dem gerade in Deutschland bis heute den Grundpfeiler unseres Wohlstands.
Das ZDF behauptet: “…einige der neuen Windräder haben Rotoren von über 90m Durchmesser.”
Suggestive Verharmlosung: Dass hier nur extrem oberflächlich recherchiert wurde kann ausgeschlossen werden, weil die Dimensionen heutiger Windindustrieanlagen tausendfach im Netz abrufbar sind.
VERNUNFTKRAFT.:
Es werden heutzutage nur noch selten Windinstrieanlagen mit Rotoren unter 100m Durchmesser errichtet.
Richtig wäre die Aussage, dass bereits Rotoren von über 125m (Enercon E‑126) im Einsatz sind und der Trend immer größer werdender Rotoren fortgesetzt werden soll.
Das ZDF spricht von “bis zu 200m hohen Energieriesen.”
VERNUNFTKRAFT.:
Hier wird Großes klein- und Kleines großgeredet.
Man plant vielerorts bereits mit 230m hohen Anlagen. Beispielsweise hier.
Im Übrigen sind die Stahlriesen eher Energiezwerge.
Ein Typenschild mit der Aufschrift 3 MW sagt sehr wenig über die tatsächlich produzierte Energie aus.
Grund ist das strukturelle Missverhältnis zwischen Kapizität und wirklicher Erzeugung.
Das ZDF erklärt: “In 10 Jahren soll die Windenergie ein Viertel unseres Stroms liefern”.
VERNUNFTKRAFT.:
Derzeit tragen die Anlagen mit 7,3 Prozent zur Deckung des Stromverbrauchs bei.
Dieser Anteil wird von ca. 23.000 Anlagen erzeugt.
Die Anlagenzahl ist kontinuierlich gestiegen.
Nach den ungleich größeren Ländern China und den USA sind in unserem Land die weltweit meisten Anlagen installiert.
Das Ergebnis bleibt äußerst bescheiden, wie diese Abbildung verdeutlicht:
Die hellblaue Hintergrundfläche bildet die installierte Windkraftkapazität ab. Die dunkelblaue Fläche bildet die tatsächliche Einspeiseleistung aller deutschen Windkraftanlagen ab. In guten Stunden erreicht diese fast 80 % der Kapazität. In schlechten Stunden sind es kaum mehr als 0 %. Die gesicherte Leistung beträgt 4 %. Grundlastfähig werden diese Anlagen niemals werden. Mathematischer Hintergrund: Jede beliebig große Zahl mal Null ergibt Null. Speichern lässt sich das Zufallsprodukt dieser Anlagen übrigens nicht, denn es gibt keine Akkus.
Das strukturelle Missverhältnis zwischen Kapazität und tatsächlicher Stromerzeugung wird überhaupt nicht gewürdigt.
VERNUNFTKRAFT.:
Hier sind die Bildeinstellungen manipulativ.
Extreme Zoomeinstellungen erwecken den Eindruck, dass die Zugvögel unbehelligt an den Anlagen vorbeifliegen.
Tatsächlich weichen Zugvögel Windparks oft weit aus, um den Verwirbelungen der Anlagen fern zu bleiben. Suggeriert wird durch diese Kameraeinstellung aber, dass die Tiere unmittelbar an Windparks vorbeifliegen und somit keine Beeinträchtigungen auftreten.
Das ZDF behauptet: “Ein Zehntel der Rotoren dreht sich an Orten, wo Raub- und Zugvögel ihnen gefährlich nahe kommen.”
VERNUNFTKRAFT.:
Diese Aussage legt nahe, dass 90% der Standorte für Zug- und Greifvögel konfliktfrei seien.
Das ist erwiesener Maßen aber unzutreffend.
Die aus allen Regionen Deutschlands registrierten Totfunde, die in der Vogelschutzwarte Brandenburg erfasst sind, belegen zweifelsfrei, dass nahezu jeder Windkraftanlagen-Standort als potentiell tödliche Gefährdung für Vögel anzusehen ist.
ZDF: “Die Kollose haben uns bereits über 30 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß eingespart.”
VERNUNFTKRAFT.:
Diese Aussage ist schwer erträglich.
Die Windkraftanlagen haben bekanntlich kein einziges Gramm CO2 eingespart.
Faktisch hat der Ausbau der Windindustrie dazu geführt, dass der Verbrauch von Kohle im letzten Jahr angestiegen ist.
Warum, ist hier, hier, hier und hier nachzulesen.
Der Bundesumweltminister erkennt dies im Interview als Kollateralschaden der Energiewende an.
Tatsächlich ist dies kein Kollateralschaden, sondern systemimmanent.
ZDF: “Von Norden und Westen bläst der Wind ungehindert (…), deswegen drängen sich in Ostfriesland rund 1000 Windkraftanlagen”
Transportierte Botschaft: Die Ansiedlung von Windindustrie erfolgt rationalen Überlegungen und natürlichen Gesetzen.
VERNUNFTKRAFT.:
Der Wind allein sorgt nicht dafür, dass sich über 1000 Windenergieanlagen in Ostfriesland drängen.
Auch an diesen vergleichsweise “guten” Standorten, erreichen diese Anlagen nur 20 % ihres Nennwerts.
Auch dort beträgt die gesicherte Leistung nur 4 % der installierten Kapazität.
Dass die Anlagen sich dort drängen und das Land nachhaltig verunstaltet haben, liegt indes nicht am Wind, sondern an Subventionen.
Genauer: an einer staatlich garantierten Abnahme des Windstroms und an einem staatlich garantierten Preis. Ohne diesen planwirtschaftlichen Eingriff in den Wettbewerb würde sich keine einzige Windkraftanlage irgendwo in Deutschland mit Artgenossen drängen.
Unter nornalen wettbewerblichen Bedingungen – wie sie für alle sonstigen Wirtschaftsaktivitäten gelten – ließen sich Windindustrieanlagen nicht betreiben. Groteskerweise ist dieses Anreizsystem auch noch so ausgestaltet, dass die ohnehin schlechten natürlichen Gegebenheiten auch noch konterkariert werden. Über § 29 (2) EEG werden Anlagen an schlechten Standorten noch zusätzlich gepäppelt.
Die durch diese Aussagen suggerierte Rationalität ist nicht gegeben. Im Gegenteil, die Windkraftindustrialisierung folgt einer gesetzlich bestimmten Irrationaliät.
Im weiteren Verlauf des Beitrags wird Mythos 3 in aller Ausgiebigkeit verbreitet.
Es wird so getan, als machten die Windindustrieanlagen den Braunkohleabbau entbehrlich.
Wir wollen die negativen Seiten der Braunkohlenutzung nicht beschönigen.
Jede Form der Energieerzeugung/-nutzung birgt ökologische Probleme.
Nur Energie, die nicht benötigt wird, ist unproblematisch.
Abgesehen davon, werden die Schrecken der Braunkohle hier unsachgerecht dargestellt.
Das ZDF behauptet: “Zurück bleiben solche Krater”.
VERNUNFTKRAFT.:
Die Bergbauunternehmen sind zur vollständigen Renaturierung verpflichtet und kommen dieser bisher immer in vollem Umfang und subventionsfrei nach.
Ob die Betreiber von Windenergieanlagen dereinst tatsächlich zigtausende mal die Flure und die in zunehmenden Maße mit Stahlbeton gefüllten Waldböden renaturieren werden, bleibt abzuwarten.
Skepsis ist insofern angebracht, als die Bergbauunternehmen von sich aus – aus Ihrer Geschäftstätigkeit heraus – die Mittel dafür erwerben können. Sie arbeiten schließlich gewinnbringend. Die Windindustrie schafft dies nicht und ist auf Subventionen angewiesen. Bei der Renaturierung wird das erst recht so sein – es bleibt also auf den Willen des Steuerzahlers zu hoffen.
Die negativen Umweltwirkungen der Braunkohlenutzung werden tendenziell überzeichnet. Zu negativen Umweltwirkungen der Windkraftindustrie wird dagegen kein Wort und erst recht kein Bild verloren.
Dabei böte sich eine Thematisierung der grassierenden Waldvernichtung dringend an.
Das ZDF behauptet: “Die nächsten Dörfer verschwinden von der Erdoberfläche.”
VERNUNFTKRAFT.:
Auch hier wird verkürzt und verzerrt dargestellt.
Erstens sichert das Bergbaurecht den betroffenen finanzielle Entschädigungen. Zweitens entstehen, wieder auf Kosten der Bergbauunternehmen, neue Wohnsiedlungen für die Betroffenen Anwohner. Meist mit sehr großzügig angelegter Infrastruktur, die eine Lebensqualität der umgesiedelten Menschen auf einen hohen Niveau sichert.
Wir wollen das Schicksal derjenigen Mitbürger, die aufgrund von Braunkohleabbau umsiedeln müssen, nicht beschönigen.
Sofern dieses Schicksal von der Gesellschaft als verbesserungsbedürftig angesehen wird, kann dies aber mittels (noch schärferer) Auflagen an die Unternehmen leicht erreicht werden.
Denn das Geschäft der Unternehmen ist inhärent profitabel, eröffnet also Kompensationsmöglichkeiten.
Diejenigen, die durch Windindustrialisierung zur Aufgabe Ihrer Siedlung gezwungen werden, können allenfalls durch weitere Subventionen entschädigt werden, denn die Windkraftindustrie ist inhärent unprofitabel.
Das ZDF behauptet: “Wenn die Braunkohlevorkommen in 30, 40 Jahren ausgebeutet sind…”
VERNUNFTKRAFT. :
Deutschland besitzt neben Russland die größten Braunkohlevorkommen weltweit.
Deren wirtschaftlich sinnvoll erschließbare Vorräte sind nach seriösen Berechnungen so hoch, dass die derzeitigen Fördermengen über 250 Jahre beibehalten werden könnten. Aus dieser Richtung droht kein Engpass.
Das ZDF behauptet: “Braunkohle gilt als Klimakiller.”
VERNUNFTKRAFT.:
Richtig ist: Durch die Verbrennung von Braunkohle wird CO2 freigesetzt.
Deutschland trägt zu den globalen CO2-Emissionen, die gemäß herrschender Meinung für den Klimawandel verantwortlich sind, 2,5 Prozent bei. Der Einsatz von Braunkohle trägt zu rund einem Drittel zu diesen 2,5 Prozent bei.
Aufgrund eines Beitrags von unter einem Prozent zu den globalen CO2-Emissionen das Wort “Klimakiller” zu benutzen, stellt eine unsachliche Übertreibung bzw. Verkennung der Dimensionen dar.
Abgesehen von dieser unsachlichen Dramatisierung durch die Wortwahl ist festzuhalten:
Durch den Ausbau der Windkraftindustrie hat sich der Braunkohleeinsatz erhöht.
Sie können das hier überprüfen. Die Gründe können Sie hier nachlesen.
Die subventionsgetriebene und vorrangige Einbeziehung volatiler Energiequellen in die Stromerzeugung senkt den Gesamtwirkungsgrad der Stromerzeugung.
Dies gilt insbesondere, da elektrische Energie selbst mittelfristig nicht betriebswirtschaftlich sinnvoll speicherbar ist.
Die allgegenwärtige und entscheidungsleitende Hoffnung auf Speichertechnologien ist unbegründet.
Begründet und empirisch gestützt ist jedoch die Annahme, dass die Kohleverstromung, ihrem Trend folgend, immer effizienter und immer weniger umweltbelastend wird.
Ein Rückgang der Freisetzung von CO2-Emissionen in die Atmosphäre bei der Kohle-Verstromung ist in Zukunft wahrscheinlich.
Das ZDF behauptet: “Aber noch scheinen wir nicht auf die billige Energie verzichten zu können.”
Suggestion: “Aber wahrscheinlich scheinen wir nicht auf die billige und böse Energie verzichten zu können.”
VERNUNFTKRAFT.:
Es ist eindeutig belegt, dass unsere Energieversorgung derzeit ohne die Nutzung von Kohle nicht aufrecht zu erhalten ist.
Es scheint also nicht so, es ist Fakt, dass wir auf die Nutzung von Kohle angewiesen sind.
Zumal, wenn wir aufgrund politischer Entscheidungen auf die Kernkraft verzichten.
Und erst recht, wenn wir wider alle systemischen Erfordernisse immer mehr Windindustrieanlagen errichten, deren Einspeisevorrang dazu führt, dass vergleichsweise saubere Gaskraftwerke nicht mehr rentabel betrieben werden können.
Unser Fazit:
Dieser Film wirkt, als hätten der Bundesverband Windenergie oder die einzigen am Markt verbliebenen Hersteller dieser “Zukunftstechnologie” einen kostenfreien Werbefilm platziert.
Eines Beitrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – noch dazu der renommierten Sendung TERRA‑X – ist diese primitive Einteilung in gute und böse Energien und Technologien unwürdig.
Als doppelt (für diese Sendung und für die Profiteure der Propaganda) Zwangsgebühren zahlende Bürger verbitten wir uns derartig verdummende und eindeutig politisch gefärbte Beiträge. Insbesondere im “Bildungsfernsehen”.
Wenn auch Sie vernünftiges Programm für Ihre Gebühren wünschen, unterstützen Sie uns gerne.