In der ZEIT vom 17. Oktober 2013 kommentiert Josef Joffe den stetigen Anstieg der Naturverstromungsabgabe unter anderem mit diesen Worten:
Deutschland ist ein zutiefst vernünftiges Land – vernünftiger als derzeit Amerika im Shutdown, besser regiert als Italien mit seinen 60 Kabinetten seit Kriegsende. Der Restwahnsinn fließt hier durch die Steckdose, wie der erneute Anstieg der Ökostromumlage gerade zeigt.
Jede politische Torheit beginnt mit einer guten Idee: weg von C02, Atomenergie, der Abhängigkeit von Putin und orientalischen Potentaten. Aber dann schlägt gnadenlos die ökonomische Logik zu, die erklärt, warum die Umlage sich in zehn Jahren mehr als verzehnfacht hat.
Die Umverteilung läuft von unten nach oben. Gerecht ist die Sache nicht, effizient auch nicht. Der Teufel im Netz heißt Grundlast. Für die müssen Gigawatt an konventioneller Kapazität vorgehalten werden für den Fall, dass die Sonne (so oft) nicht scheint, der Wind abflaut.
Der Kommentar schließt mit der vorsichtigen Frage, ob das EEG nicht abzuschaffen sei und den Subventionsrittern die Chancen und Risiken ehrbarer Kaufleute zuzumuten wären.
Nachdem in der ZEIT zum Thema Energiepolitik aus unserer Sicht in den letzten Jahren leider wenig Fundiertes und so mancher unkritischer Lobgesang auf den subventionsgestützten Ausbau von Windkraft, Photovoltaik und co. zu lesen war, haben wir diesen kurzen Beitrag als sehr wohltuend und als überaus ZEIT-gemäß wahrgenommen.
Wenig zeitgemäß bleibt leider die große Mehrheit der mitunter regelrecht feindseligen Kommentare der Leserschaft. Diese scheint – wider alle Vernunft – noch mehrheitlich den hier wiederlegten Mythen nachzuhängen.
Dass manch einer der Kommentatoren finanziell am “NATURSTROM”, d.h. an der NATURVERSTROMUNG, partizipiert und daher an der Rolle als ehrbarer, aber damit gewöhnlicher Kaufmann gar kein Interesse hat, mag ebenfalls eine Rolle spielen. Unsere Erfahrung legt dies Nahe.