Durch den Wald ans Licht fürs Wasser

Am 9. April 2017 demons­trier­ten Gegner des Windkraft­aus­baus im Odenwald  mit einer Stern­wan­de­rung zur idyllisch gelege­nen Hilde­ge­res­quelle im Schmer­bach­tal. Von dieser Quelle hängt die Trink­was­ser­ver­sor­gung von Hilter­s­klin­gen  und Hütten­thal ab. Der Ausbau des „Windpaks“ würde mit hoher Wahrschein­lich­keit die Wasser­qua­li­tät massiv beein­träch­ti­gen bzw. die Quelle zum Versie­gen bringen. Eine absurde Verlaut­ba­rung des Regie­rungs­prä­si­di­ums Darmstadt hatte die Versor­gung der Bevöl­ke­rung mit Tankwa­gen als Ausgleichs­maß­nahme in Aussicht gestellt. Den lesens­wer­ten Bericht des Echos finden Sie hier in Gänze sowie hier im Auszug:

 

Was weder die Überflu­tung des Nordteils ihrer Gemar­kung mit dem Marbach-Stausee in den Achtzi­ger­jah­ren noch die Überlas­tung mit dem Verkehr der Bundes­straße 460 provo­zie­ren konnten, haben nun die Windrä­der-Ambitio­nen von priva­ten Inves­to­ren und hessi­scher Landes­re­gie­rung geschafft:

Zum ersten Mal seit Menschen­ge­dan­ken haben sich die Mossau­ta­ler zum öffent­li­chen Protest erhoben und damit gleich Bürger aus dem gesam­ten Mittel­ge­birgs­raum mobili­siert. Und wenn sie schon eine Kundge­bung auf die Beine stell­ten, dann fiel die fast zwangs­läu­fig auch etwas anders aus als die üblichen Demos.

Zieht es Wider­spruchs­füh­rer der Breiten­wir­kung halber norma­ler­weise in die stark bevöl­ker­ten Innen­städte, begaben sich bei der Mossau­ta­ler Unter­neh­mung gut 100 Windrä­der-Gegner in die Einsam­keit des Waldes. Das taten sie mit einem Gang zum Hilde­ge­res­brun­nen am Ende des Wiesen­tals nordwest­lich des Ortsteils Hilter­s­klin­gen, womit der Authen­ti­zi­tät den Vorrang vor der Publi­zi­tät gaben. Denn die schon 773 erstmals urkund­lich erwähnte und in den Folge-Jahrhun­der­ten malerisch gefasste Quelle knapp jenseits der Mossau­ta­ler Gemein­de­grenze auf Fürther Boden verkör­pert das Element der größten Sorge der Bürger mit dem Windrä­der-Bau auf dem benach­bar­ten Kahlberg der Gemein­den Fürth und Grasel­len­bach: Das Projekt, so befürch­ten die Einwoh­ner im Umland, könnte ihre Trink­was­ser­ver­sor­gung zerstö­ren. Wie sie betonen, sitzen sie dabei keiner diffu­sen Angst auf, sondern reagie­ren auf wissen­schaft­lich belegte Gefah­ren. Zur Bekräf­ti­gung dessen war der Geograf und Hydro­lo­gie-Experte Phäno­mene Dr. Richard Leiner an den Hilde­ge­res­brun­nen gekom­men, um die proble­ma­ti­sche Wechsel­wir­kung zwischen massi­vem Tiefbau, wie er zur Funda­men­tie­rung von Windrä­dern erfor­der­lich ist, und dem weichen und zerklüf­te­ten Buntsand­stein des Kahlbergs zu erläu­tern. Genau dem nämlich entsprin­gen neben dem Wasser des Hilde­ge­res­brun­nens mehrere Quellen, aus denen die umlie­gen­den Gemein­den ihr Trink­was­ser schöp­fen. “Sollte dieses Nass versie­gen oder sich nicht mehr zum Gebrauch eignen, stehen wir in Hilter­s­klin­gen und Hütten­thal ohne Alter­na­tive da”, sagte am Rande der Versamm­lung Markus Voigt. “Es würde einen Millio­nen­auf­wand erfor­dern, neue Brunnen zu erschlie­ßen und anzubin­den. Wenn das nicht mehr Schaden anrich­tet, als die Windrä­der auf einem Mittel­ge­birgs­hü­gel je an Nutzen erbrin­gen könnten, weiß ich nicht …”

 

Weitere Bilder und Infor­ma­tio­nen zu dieser Aktion finden Sie hier. Infor­ma­tio­nen zum Konflikt­feld Windener­gie und Trink­was­ser finden Sie am Ende dieses Beitrags.

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