In Lanke, im brandenburgischen Landkreis Barnim, startete am 12. Januar das vernunftkräftige Jahr 2020. Unserer Mitgliedern von der Bürgerinitiative “rettet den Liepnitzwald” und ihrem ebenso rührigem wie versiertem Vorsitzenden Hans-Jürgen Klemm gelang es zum nunmehr neunten Mal, mehrere hundert Menschen für die schon beinahe traditionelle Protestwanderung durch den schönen Buchenmischwald zu motivieren.
Zwar werden die Fehlentwicklungen in der Energiepolitik immer offensichtlicher und wird die Absurdität der Idee, diesen Wald im Norden Berlins der Windkraftindustrie zu opfern, immer offensichtlicher – gleichwohl ist diese Mobilisierung als ein Kunststück zu betrachten:
Schließlich ist die unmittelbare Gefahr, die dem Liepnitzwald drohte, dank des beharrlichen Engagements der Bürgerinitiative und vernunftaffiner Personen in der Lokal- und Landespolitik sowie im Landesforst mittlerweile vorerst gebannt. Wenn die von der Windkraftlobby kolportierte Sicht, dass es Windkraftgegnern nur um die Anlagen vor ihrer Haustüre ginge (“NIMBY-Vorwurf”), so hätten sich wohl kaum 300 Menschen an einem Sonntagvormittag an den Ausgangspunkt der Wanderung begeben. Tatsächlich ging es den meisten Wanderern aber um das als falsch erkannte “große Ganze”.
Ihre Sorge um den Odenwald und viele andere Naturschätze, die der Windkraftindustrie geopfert werden sollen und ihr Mitgefühl für alle Menschen, die durch den Windkraftausbau Gesundheitsbeeinträchtigungen erleiden, wogen schwerer als ihr Glaube an die zur Rechtfertigung jener Vorhaben versprochene Klimarettung.
Diese wohlbegründeten und nicht mit Geld aus der Welt zu räumenden Sorgen und Vorbehalte in positive Bewegung an frischer Luft umzusetzen, ist ein großes Verdienst der Liepnitzwald-Retter. Das Interesse des Senders Arte-TV unterstreicht die Bedeutung des “Klemmschen Kunststücks”. Die märkische Oderzeitung berichtete:
Das Kunst-TV und das rbb-Fernsehen widmeten dem Protest ebenfalls etwas Sendezeit:
Die Rede zum Abmarsch ist hier nachzuhören:
VERNUNFTKRAFT. dankt ihm und allen Teilnehmern und Unterstützern der Neujahrswanderung für diesen vernunftkräftigen Impuls.