Zum Pfingstsonntag des Jahres 2017 übermittelte uns unser Vereinsmitglied Ewald Nägele seine Gedanken, die ihn bei der Wanderung über die Schwäbische Alb befielen. Da wir diese Gedanken sehr gut nachvollziehen können und Herr Nägele sie in einem Video erlebbar gemacht hat, möchten wir dies – unkommentiert und unzensiert – als Pfingstgruß an die Leserinnen und Leser unsere Seite weiterleiten.
Text, Ton und Bild von Ewald Nägele Der Windpark Lauterstein in Baden-Württemberg wurde von der Politik, den Betreibern und der Presse mit allen Superlativen gefeiert. Kirchliche Vertreterinnen segneten ihn zur Einweihung im September 2016. Auf den Höhen der Schwäbischen Alb, in den Wäldern des Albtraufs gelegen, ist er weit ins Land hinein sichtbar. 19 Maschinen wurden in ein Waldstück gesetzt, das von Wanderwegen durchzogen ist. Nicht weit davon befindet sich eine kleine Kapelle im Wald auf dem Bernhardusberg. Die Stadt Schwäbisch Gmünd errichtete 2008 mit Kunststudenten einen Besinnungsweg zu diesem Wallfahrtsort. In früheren Zeiten wurde dort der Heilige Bernhardus um Heilung angerufen. Auch wurde die Gegend mit Glaubenswegen touristisch erschlossen. Diese verbinden einzelne Kapellen, Kirchen und Wallfahrtsorte und laden zur Andacht ein. Wanderwege bieten Rundwanderungen an. Die Landschaft ist vielseitig geprägt durch Wälder, Wiesen und Felder. Die sanft geschwungene Hochebene der Schwäbischen Alb geht dort in steile Abhänge mit tief eingeschnittenen Tälern in das Voralbgebiet über. Wandert man vom Bernhardus in Richtung Falkenhöhle nimmt man bald die gewaltigen Maschinen wahr, die auf dem Falkenberg und dem Kohlhau stehen. Auf dem Weg zur Höhle ist ständig das Fauchen der Maschinen zu hören. An der Höhle selbst nimmt man drei Maschinen wahr, die sich unablässig drehen und mit ihrem fauchenden Heulen die Stille des Waldes durchschneiden. Dieses Geräusch begleitet einen noch weiter auf dem Weg zur Kitzinger Ebene. Die Stille, die dort oben ehemals herrschte und die man noch auf dem Bernhardusberg genießen konnte ist dahin. Die Wege, die zur sinnlichen und spirituellen Wahrnehmung der Natur angelegt wurden sind ihrer Bestimmung beraubt. Wenn man oberhalb der Kapelle vom Kitzinghof steht, die 1866 aus Dankbarkeit vom erlösten Heimweh an das schöne Tal errichtet wurde und auf die sanft geschwungene Landschaft blickt, dann dominieren die Maschinen in ihrer Größe und Bewegung. Geht man den Weg zur Bernharduskapelle zurück, schleicht sich ein etwas anderes Heimweh von tiefer Traurigkeit ins Gemüt. Dieses Erlebnis hat mich zum Video inspiriert. | ||
Die Naturgeräusche sind vor Ort aufgezeichnet, ebenso die Geräusche der Windkraftwerke. Für die Aufnahmen war ich mehrmals dort und wurde immer trauriger, aber auch wütender über die Blindheit der Verantwortlichen und ihrem Gefolge. Die Titel der gemafreien Musik von www.frametraxx.de sind „For-The-End“, „Filmmusic-Sequence“ und „Suspense-and-Drama“. |
Zu den Anlagen, die Ewald Nägeles und unser Gemüt beschweren, hatte sich Dr. Wolfgang Epple anlässlich des Spatenstichs bereits im September 2015 geäußert. Seine Stellungnahme finden Sie hier.
Zu den Windkraftvorhaben auf der Alb erschien außerdem dieser Artikel in schwäbischen Heimat, in dem auch die erfolgreiche Anwendung der professionellen Visualisierung beschrieben ist.