In der WELT vom 2. März 2015 beleuchtet Herr Daniel Wetzel die unterschiedlichen Herangehensweisen Deutschlands und Dänemarks bezüglich der Gesundheitsgefahren durch Infraschall. Dass sich jemand ausführlich und unvoreingenommen dieses Themas annimmt, ist absolut begrüßenswert. Den bahn- und bannbrechenden Artikel lesen Sie mit einem Klick auf den Titel.
Die in Deutschland weitgehend ignorierten Gesundheitsrisiken des Windkraftausbaus und die fragwürdige Rolle des Umweltbundesamtes in diesem Zusammenhang werden aus unserer Sicht sehr gut herausgearbeitet. Die im letzten Absatz des Artikels
Die Bundesregierung will bis 2020 nur noch 6500 Megawatt in Nord- und Ostsee zulassen, während es an Land bereits mehr als 35.000 Megawatt Windkraft gibt. Damit wäre in Deutschland siebenmal mehr Windkraft an Land installiert als auf See – obwohl der Infraschall dort wohl nur ein paar Möwen stören würde.
genährte Hoffnung, dass es mit der Offshore-Windkraft eine deutlich überlegene Option gäbe, gilt allerdings ausschließlich bezüglich des Aspektes „menschliche Gesundheit“.
Windkraftanlagen auf See sind weder frei von ökologischen Nachteilen noch von den prinzipiellen technisch-physikalischen Schwachpunkten der Windenergie. Die Vorstellung, dass Windkraftanlagen auf hoher See zur Grundlastdeckung beitragen könnten, geht weit an der Realität vorbei. Letztere hat Rolf Schuster am selben Tage in zwei aufschlussreichen Abbildungen zusammengefasst:
Wie unschwer zu erkennen ist, wurden in den letzten Jahren sehr viele Anlagen errichtet und in Betrieb genommen – die installierte Kapazität (hellblaue Hintergrundfläche) nahm beständig zu. Alles andere als beständig und nur unwesentlich zunehmend verhielt sich hingegen die tatsächliche Stromproduktion (dunkelblaues Vordergrundprofil). Nicht nur in der dreiflügeligen Optik, auch im Verhalten erweisen sich die maritimen Vertreter als den terrestrischen Faultieren artverwandt. Allein in den ersten acht Wochen des Jahres 2015 lieferten die Offshore-Windkraftanlagen über dutzende lange Stunden hinweg praktisch Null. In diesen Stunden hatten die Möwen tatsächlich ihre Ruhe.