Mit einer Gründungsfeier in den historischen Mauern des Klosters Arnsburg nahm der Landesverband VERNUNFTKRAFT. HESSEN e.V. am 11. Oktober 2014 offiziell seine Arbeit auf. Der Einladung
waren die Vertreter der hessischen Regierungsparteien CDU und Bündnis 90/Grüne, der Fraktionsvorsitzende der FDP sowie rund 150 Vertreter der hessischen Bürgerinitiativen gefolgt. Mindestens aus Sicht der Vernunftbürger war die Veranstaltung ein voller Erfolg: Es war eine Demonstration der Geschlossenheit und energischer Auftakt für eine solidarische Zusammenarbeit zum Wohle von Mensch und Natur. Nicht zuletzt die musikalische Begleitung durch die Rhöner Sauwäntzt sorgte dafür, dass auch Spaß und Geselligkeit in den Klostermauern Platz fanden.
Hier einige Impressionen:
Pressemitteilung des Landesverbandes Vernunftkraft Hessen e.V.
Vernunftkraft-Hessen kündigt „Wind of Change“ für die Energiewende an. In das Kloster Arnsburg bei Lich hatte der neu gegründete Hessische Dachverband der windkraftkritischen Bürgerinitiativen, VERNUNFTKRAFT- Hessen e.V., Vertreter von 60 hessischen BIs zu seiner Auftaktveranstaltung eingeladen. Vorsitzender Bernhard Klug konnte neben den mehr als 150 BI-Vertretern aus ganz Hessen auch die Landtagsabgeordneten Angela Dorn, Bündnis90/Die Grünen, René Rock, FDP und Peter Stephan, CDU begrüßen. Gleich im ersten Redebeitrag machte der Wirtschaftswissenschaftler und Bundes-VERNUNFTKRAFTler Dr. Nikolai Ziegler klar, dass die Energiewende gescheitert sei, weil keines der mit ihr verbundenen Ziele realisiert werden könne. Ein Festhalten an einer 100 Prozent Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien, wie in Hessen zum Dogma erhoben, entziehe sich jeder naturgesetzlichen Nachprüfbarkeit und sei nicht verantwortbar. Besonders die auf den Olymp gehobene Windkraft, mit der etwa 70 Prozent des hessischen Energiebedarfs gedeckt werden soll, erfülle den Anspruch an eine versorgungssichere, bezahlbare und umweltfreundliche Stromversorgung in keiner Weise. Die derzeit in Deutschland vorhandenen etwa 24.000 Windkraftanlagen mit einer Kraftwerkskapazität von zirka 34.0 MW (Megawatt) trügen zu einer sicheren Stromversorgung nur zu weniger als einem Promille bei. Daher müssten zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit die gesamten konventionellen Kraftwerkskapazitäten am Netz bleiben. Für den beschlossenen Atomausstieg bedeute dies, dass der konventionelle Kraftwerkspark zum Ausgleich der wegfallenden Erzeugerkapazitäten weiter ausgebaut werden muss. Damit werde auch deutlich, dass das Primärziel der Energiewende, nämlich die Reduzierung der Kohledioxydemissionen, nicht erreichbar wäre, was sich auch in den aktuellen Emissionswerten wiederspiegele. Der Beitrag der Windkraft zur Stromversorgung werde auch dann energiewirtschaftlich irrelevant bleiben, wenn man die Zahl der Windkraftanlagen in Deutschland vervielfache. Auch einhunderttausendmal Null bliebe im Ergebnis Null. Mit dem weiteren Ausbau der Windenergie werde man wegen der Regelungen im EEG (Erneuerbaren Energien Gesetz) nur die Strompreise nach oben bewegen und dies sei volkswirtschaftlich ein Debakel. Steigende Energiekosten würden sowohl die Kaufkraft der Verbraucher mindern, als auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gefährden. Was aber die Bürgerinitiativen und damit Vernunftkraft auf den Plan gerufen habe, sei die mit dem Ausbau der Windkraft verbundene sinnlose Naturzerstörung. Dieses Stichwort nahm Dr.-Ing. Detlef Ahlborn, Ingenieur und nordhessischer Unternehmer als zweiter Redner auf, um in seinem Referat die räumlichen Auswirkungen der Windkraftmanie zu geißeln. So habe die Landesregierung zwar das Flächenziel auf zwei Prozent der Landesfläche begrenzt, dabei aber verschwiegen, dass mehr als 40 Prozent der gesamten Landesfläche wegen anderweitiger Nutzung oder fehlender energetischer Voraussetzungen überhaupt nicht als Windvorrangfläche zur Verfügung stünden. Darüber hinaus wäre die angenommene Eignungsfläche von 420 km² für die Aufnahme der zur Erzeugung des geplanten Windstromanteils von 28.0 TWh (Terawattstunden) pro Jahr benötigten 6000 Windkraftanlagen zu gering bemessen. Das habe zur Folge, dass die gesamte Energiewende auf die Flächen der Mittelgebirgslagen und damit zu großen Teilen auf Waldgebiete konzentriert werde. Die etwa 12.000 km² des vorwiegend ländlichen Raumes würden bei der Umsetzung des Ausbauzieles in unvorstellbarer Dichte mit Windkraftwerken bestückt. Bei einem Flächenbedarf von einem Quadratkilometer für einen „Windpark“ mit neun Anlagen würden mehr als 600 dieser Windenergiekomplexe entstehen, wodurch der gesamte ländliche Raum in einem Abstand von 4200 Metern von Windpark zu Windpark übersät wäre. Dies käme der Unbewohnbarkeit weiter Landesteile gleich. Die Auswirkungen auf die Natur seien verheerend. Dass nicht nur Landschaften und Naturräume sinnlos zerstört würden, sondern auch eine gesundheitliche Gefährdung von Menschen evident sei, darauf ging in einer wissenschaftlichen Analyse der dritte Redner des Abends, der Mediziner Dr. Eckhard Kuck ein. Er beschwor die Politik, sich ernsthafter, als dies bisher geschehen sei, mit den Schallemissionen von Windkraftanlagen auseinanderzusetzen. So weise eine Studie des Umweltbundesamtes nach, dass neben der wahrnehmbaren Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen auch die Emission von niederfrequentem Schall, der durch das menschliche Gehör nicht wahrgenommen werde, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen könne. Dieser sogenannte Infraschall wirke auf das Stammhirn des Menschen und könne zu erheblichen Störungen des Immunsystems führen. Was sich durch Unwohlsein, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Depressionen und andere Symptome bemerkbar mache. Leider hatten die Vertreter der CDU und B90/Die Grünen zu diesem Zeitpunkt wegen anderweitiger Verpflichtungen bereits die Klostermauern verlassen, was mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen wurde. MdL Renè Rock von der FDP sah sich in einer kurzen, aber präzisen Stellungnahme ganz an der Seite der von Vernunftkraft vertretenen Positionen und war sich sicher, dass auch bei zumindest einem der derzeitigen Regierungspartner mittelfristig die Vernunft über Ideologie und Machterhalt siegen werde. Alle Argumente zur „Hessischen Energiewende“, so Bernhard Klug in seiner Abschlussrede, seien in ein Positionspapier von VERNUNFTKRAFT-Hessen eingeflossen, das ab sofort in gedruckter Form und als Powerpointpräsentation allen BIs zur Verfügung stünde. Man setzte bei VERNUNFTKRAFT auf einen intensiven Dialog mit der Politik und auf Partnerschaften mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften sowie anderen gesellschaftlichen Gruppen, um den energiewirtschaftlichen Irrweg zu beenden, um damit dem Erhalt der Schöpfung eine neue Chance zu geben. |
Hier können Sie den Eingangsvortrag nachvollziehen:
Und hier die Quintessenz.