Am 9. Februar 2018 ist in der Rhein-Main-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung davon zu lesen, dass das Komiker-Duo “Badesalz” für steuerfinanzierte Gagen die politischen Ziele des hessischen Windkraftministers Al-Wazir unterstützen möchte.
Unter dem Motto “Hessen will’s wissen” würden die über die Landesgrenzen hinaus bekannten “Babbeler” mit Clips aufwarten, die einen “niedrigschwelligen Zugang zu einem komplexen Thema” ermöglichen sollen.
Wie alle mit grundlegenden Zusammenhängen vertrauten Leser(innen) klar erkennen können, haben die Herren Knebel und Nachtsheim das Wort niedrigschwellig sehr ernst genommen:
Die niedrige intellektuelle Schwelle, die man überschreiten muss, um zu verstehen,
- dass Windenergieanlagen keineswegs in der Lage sind, den durch das Ausschalten von “Biblis” wegfallenden, bis dahin bedarfsgerecht und verlässlich zur Verfügung stehenden Strom zu ersetzen,
- dass Skepsis gegenüber den vermeintlichen “Vorzügen der erneuerbaren Energien” nicht etwa nur ästhetischen Aspekten, sondern vielmehr der Orientierung an Fakten folgt,
ist für die beiden “Komiker” offenbar zu hoch.
Die moralische Schwelle, die integere Personen des öffentlichen Lebens regelmäßig davon abhält, sich von einer politischen Agenda vereinnahmen zu lassen und an der Verdrängung der Wind-Wirklichkeit (sprich: der Festigung und Verbreitung von Propaganda) mitzuwirken, haben die beiden Spaßvögel hingegen mühelos überflogen.
Ein sachkundiger Pilot hat den Flug kommentiert: Peter Geisinger von VERNUNFTKRAFT. Odenwald (Link) wandte sich mit einem Leserbrief an die FAZ, den diese am 14. Februar 2018 dankenswerterweise ungekürzt veröffentlichte.
Vernunftaffine Hessen wollen tatsächlich wissen, wie es um die Sinnhaftigkeit der Energiepolitik ihrer Landesregierung bestellt ist und inwieweit die allenthalben voranschreitende Vernichtung von Wald, Landschaft und Lebensqualität einer höheren Logik folgt. In unserem Kompendium oder aus professoraler Quelle werden sie dazu seriös informiert. Das mit Steuermitteln finanzierte Arsenal des Herrn Al-Wazir hingegen dient einzig und allein dazu, Wissen zu unterdrücken. “Hessen soll’s nicht wissen” lautet daher das wahre Motto dieser Kampagne.
Mindestens der hessische Teil der VERNUNFTKRAFT.-Redaktion kann die Enttäuschung und Verbitterung vieler (ehemaliger?) Fans des Duos vollständig nachvollziehen. Für sie gilt damit: lieber mit Zucker duschen, als mit Salz baden. Umweltfreundlicher ist das allemal – nicht nur wegen des Wasserverbrauchs.
Übrigens:
Ein saarländischer Künstlerkollege hat sich den “Vorteilen der erneuerbaren Energien” bereits einige Jahre vor den o.g. Hessen gewidmet – allerdings ohne Regierungsauftrag und die Sachverhalte im Kern richtig beschreibend.