Hochris­kante Heizungspläne

Anfang März 2023 erhiel­ten wir zahlrei­che Zuschrif­ten, die sich auf die gerade bekannt gewor­de­nen Pläne des Bundes­wirt­schafts- und Klima­schutz­min­s­te­ri­ums (BMWK) für perspek­ti­vi­sche Quasi-Verbote von Gas- und Ölhei­zun­gen und die Fixie­rung auf Wärme­pum­pen als vermeint­lich allein­se­lig­ma­chende Techno­lo­gie bezogen. Dieses Thema bewegt ganz offen­sicht­lich die Gemüter und gibt vielen Menschen Anlass zu großer Sorge.

Im TV-Format der aufla­gen­stärks­ten deutschen Tages­zei­tung wurde der Urheber der Pläne gar als “gefähr­li­cher Traum­tän­zer” bezeichnet. 

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Bereits Ende Februar hatte die WELT den Gesetz­ent­wurf des BMWK für eine Novelle des Gebäu­de­en­er­gie­ge­set­zes (GEG) analy­siert und kommentiert:

 

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Jede neu einge­baute Heizung soll ab 2024 mindes­tens zu 65 Prozent aus erneu­er­ba­ren Energien gespeist werden. Doch wird deutlich: Der aktuelle Geset­zes­ent­wurf geht noch weiter. Zusätz­lich droht eine verschärfte Austausch­pflicht auch für funktio­nie­rende Geräte. Millio­nen Heizun­gen wären betroffen.

 

 

Auch im öffent­lich-recht­li­chen Rundfunk gab es dazu kriti­sche Einlassungen:

 

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Demnach heißt es im GEG-Entwurf „Erdöl- und Erdgas­kes­sel, die bis 1996 einge­baut worden sind, dürfen noch bis längs­tens 2026 betrie­ben werden.“ Selbst eine gut gewar­tete und voll funkti­ons­tüch­tige Gas-Brenn­wert­therme – noch vor Kurzem als das Nonplus­ul­tra an Effizi­enz geprie­sen – die im Jahr 2026 bereits 30 Jahre in Betrieb ist, müsste dann einge­mot­tet werden. 

Dass ab dem 1. Januar 2024 möglichst jede neu einge­baute Heizung zu 65 Prozent mit erneu­er­ba­ren Energien betrie­ben werden soll, hatte die Koali­tion bereits vor einem Jahr verein­bart. Aus Sicht der FDP war aber keine Pflicht dazu vorgesehen.

In der Regel läuft die 65-Prozent-Regel auf die Wärme­pumpe hinaus, auch wenn der dafür genutzte Strom an windschwa­chen Tagen größten­teils aus Kohle­kraft­wer­ken stammt“ resümiert die Welt. „Allein schon diese Pflicht dürfte insbe­son­dere in energe­tisch schlech­ten Einfa­mi­li­en­häu­sern teure Rundum-Sanie­run­gen notwen­dig machen. Nun jedoch zeich­net sich ab, dass zwei Jahre später nicht nur defekte, sondern sogar noch funktio­nie­rende Gas- und Ölhei­zun­gen ausge­tauscht werden müssen, wenn die 65-Prozent-Regel nicht einge­hal­ten wird.”

Der Präsi­dent des Immobi­li­en­be­sit­zer­ver­bands Haus & Grund kriti­sierte die Vorschläge als “Gesetz aus der grünen Märchen­welt” und geht davon aus, dass viele Hausbe­sit­zer die ihnen dadurch zugemu­te­ten Belas­tun­gen nicht werden stemmen können. 

 

Um zu prüfen, ob den Vorschlä­gen nicht doch etwas Positi­ves abzuge­win­nen ist, scheint es zunächst sinnvoll, die aktuelle Rechts­lage zu kennen. Diese ist hier zutref­fend dargestellt.

Sodann ist zu abzuschätzen 

  1. welche Kosten das Vorha­ben mit sich bringt
  2. inwie­weit es dem Klima­schutz dient und 
  3. ob es überhaupt realis­ti­scher­weise durch­führ­bar ist. 

 

Zum ersten Punkt hat das rheinisch-westfä­li­sche Insti­tut für Wirtschafts­for­schung (RWI) eine erste Schät­zung abgege­ben und die Kosten auf eine Billion Euro taxiert. 

 

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Aller­dings war diese Zahl wohl nicht zur Veröf­fent­li­chung bestimmt, wie die Presse­spre­che­rin des Insti­tuts gegen­über der Berli­ner Zeitung erklärte. Vielmehr handele es sich um eine grobe Überschlags­schät­zung der Brutto­kos­ten, wenn bis 2045 sämtli­che Öl- und Gashei­zun­gen in Deutsch­land ausge­tauscht und durch Wärme­pum­pen ersetzt werden und dabei im Altbau noch Kosten für zusätz­li­che Dämmung entstehen.

Mögen genauere Berech­nun­gen auch etwas unter­halb dieser “Hammer­zahl” landen, so wird es doch sicher sehr teuer. Und diese Kosten sind den bishe­ri­gen Kosten der Energie­wende – laut Tech for Future ca. 500 Mrd. € – sowie ihren bis 2030 prognos­ti­zier­ten Kosten des Umstiegs auf – laut Bloom­berg 1000 Mrd. € – hinzuzuaddieren. 

 

Zum zweiten Punkt.

Ob und wie die “Energie­wende” insge­samt – verstan­den als der Versuch, die Energie­ver­sor­gung unseres Landes einzig anhand von Sonne, Wind und Biomasse zu bewerk­stel­li­gen – dem Klima­schutz nützt, haben wir auf unseren Seiten zur Genüge disku­tiert. Sehr sehens­wert und erhel­lend sind nach wie vor Profes­sor Hans-Werner Sinns Vortrag “wie retten wird das Klima (nicht)” sowie dessen letzte Weihnachts­vor­le­sung (insbes. der 2. Teil).

Spezi­ell zum aktuel­len Thema der Wirksam­keit rigider Verbote und Gebote bezüg­lich bestimm­ter Heizungs­tech­no­lo­gien hat sich Profes­sor Gerd Gante­för ausführ­lich geäußert:

Randno­tiz: Selbst erklär­ter­ma­ßen Anhän­ger der erneu­er­ba­ren Energien, dabei aber stets dem Anspruch verpflich­tet, Licht- und Schat­ten­sei­ten wissen­schaft­lich sauber und ideolo­gie­frei zu beleuch­ten, hatte sich Profes­sor Gante­för kurz zuvor übrigens auch mit den von uns thema­ti­sier­ten mögli­chen metro­lo­gi­schen Effek­ten von massiv ausge­bau­ten Windkraft­an­la­gen beschäftigt. 

Eine Ölhei­zung produ­ziert 0,22 kg CO2 pro kWh Wärme. Eine mit dem deutschem Strom­mix betrie­bene Luftwär­me­pumpe produ­ziert 0,17 kg CO2 pro kWh Wärme. Eine Gashei­zung produ­ziert 0,16 kg CO2 pro kWh Wärme. 

 

Für das Klima ist es demnach ziemlich irrele­vant, ob man den Bürgern die Entschei­dung über ihrer priva­ten Inves­ti­tio­nen belässt oder sie auf politisch entschie­dene Pfade zwingt.

Für das gesell­schaft­li­che Klima ist dies aber höchst relevant. Zusam­men mit über die EU erlas­se­nen Sanie­rungs­vor­schrif­ten und höheren Grund­steu­ern birgt diese Heizungs­plan­wirt­schaft sozia­len Spreng­stoff. Insbe­son­dere für Rentner ohne große Rückla­gen dürfte diese Kosten­la­wine nicht zu bewäl­ti­gen sein. 

 

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Zum dritten Punkt bleibt schließ­lich die Frage, ob die ohne Rücksicht auf Verluste durch­ge­setzte Verbots­po­li­tik denn wenigs­tens technisch realis­tisch ist. Wenn sie schon dem Klima nicht nützt und extrem teuer ist – funktio­niert sie dann wenigstens?

Anders gefragt: Sind 500.000 neue Wärme­pum­pen pro Jahr überhaupt machbar ?

 

Stabile Strom­erzeu­ger wie die letzten Kernkraft­werke vom Netz zu nehmen und gleich­zei­tig Elektro­au­tos und Wärme­pum­pen auf die Straße zu bringen, klingt nicht wirklich nach einem guten Plan.  Hierauf geht Dr.-Ing. Detlef Ahlborn in unserer Presse­er­klä­rung ein: 

 

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In der Gesamt­schau kann zu Herrn Warne­ckes Warnung keine Entwar­nung gegeben werden.
 
 

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Vielmehr verdeut­licht dieses Politi­kum ein Grund­prin­zip der Energie­wende-Politik, das der ehema­lige SPD-Kultur­staats­mi­nis­ter Michael Naumann bereits 2011 erkannte:
 
 
Es ist das unseriö­seste Regie­rungs­pro­jekt der vergan­ge­nen Jahrzehnte.
 
 

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