Am 9. Dezember 2016 ging die Vernunftbürgerschaft aus dem hohen Norden unseres Landes in die Offensive:
Mit zwei Volksinitiativen möchte sie der demokratischen Kultur in Schleswig-Holstein den Respekt verschaffen, den die Landesregierung und insbesondere Ministerpräsident Albig vermissen lassen.
Das Fernsehen
und die Printmedien berichteten:
Dem Eingangsstatement, mit dem Dr. Susanne Kirchhof die Pressekonferenz eröffnete, können Sie die Motivation unserer Mitstreiter ungefiltert entnehmen:
Sehr geehrte Vertreter der Presse, sehr geehrte Damen und Herren, Es geht um den Ausbau der Windkraft in unserem Land – richtig – aber es geht auch um den Umgang mit den Menschen, um Vertrauensmissbrauch und Respektlosigkeit. Es geht um Transparenz und Scheintransparenz, es geht um Klientelpolitik es geht um Wasser predigen und Wein trinken, um Doppelmoral. Wir starten heute mit zwei Volksinitiativen, die ein konstruktiver Beitrag der SchleswigHolsteiner zu der immer verfahreneren Regionalplanung Wind der rot grünen Landesregierung sind. Lassen Sie mich kurz zurückblicken, um den Weg, der uns hierher geführt hat zu beleuchten. Nachdem am 20.1.2015 – also vor bald zwei Jahren – das OVG die Regionalplanung Wind der Landesregierung für fehlerhaft und damit rechtswidrig erklärt hat, sind wir – vom Landesverband der windkraftkritischen BI Für Mensch und Natur – Gegenwind SH voller Optimismus in den von Ministerpräsident Albig angebotenen Dialog zu einer neuen Regelung eingestiegen. Viele Menschen hatten schon in den Jahren davor voller Sorge die zunehmende Verspargelung der schleswig-holsteinischen Landschaften, die zunehmende Bedrängnis von Mensch und Natur durch immer mehr und immer größeren Windkraftanlagen beobachtet und auch kritisiert. Schon bei den ersten Windgipfeln des Ministerpräsidenten haben wir die Punkte, die aus unserer Sicht primär problematisch sind bei einem forcierten Zubau von immer größeren Windkraftanlagen im ländlichen Raum zu Gehör gebracht: Die zu geringen Abstände zur Wohnbebauung und das nicht vorhandene Mitspracherecht der Gemeinden und Bürger. Mit sachlichen Argumenten. Wir haben wissenschaftlich recherchiert, wir haben argumentiert und diskutiert. Wir haben Briefe und Stellungnahmen geschrieben, wir haben mit allen erdenklichen Mitteln versucht, unsere Landesregierung zu erreichen. Dann wurden wir laut und haben demonstriert – das erste Mal hier in Kiel vor dem Gästehaus der Landesregierung. Später auch vor dem RBZ, in Bad Oldesloe in Brunsbüttel, in Rendsburg, in Heide, in Eckernförde. Wir haben Petitionen beim Landtag eingereicht. Weiterhin haben wir zwei Fachsymposien durchgeführt, die sowohl das Problem der Lärmemission von modernen Windkraftanlagen als auch die Folgen für Mensch und Natur zum Thema hatten. Hochkarätige Fachleute haben gesprochen, Regierung und Parlamentarier waren eingeladen, gekommen sind in erster Linie FDP, Piraten und CDU. Nicht aber Vertreter der SPD. Wir wollten ehrlichen fachlichen Dialog, keine Scheinveranstaltungen. Was haben wir bekommen? Keine zwei Wochen nachdem MP Albig uns Anfang des Jahres im RBZ eine Eindämmung des Wildwuches der Windkraftanlagen, sein Verständnis für alle Sorgen und Nöte der Menschen, denen Windkraftanlagen vor der Tür zugemutet werden versichert hat, fährt er zusammen mit Vertretern des BWE nach Wismar, um dort mit seinen Amtskollegen aus MV und Niedersachsen einen Appell an die Bundesregierung zu schicken, doch ja den Windkraftausbau in Norddeutschland nicht durch Ausbaukorridore einzuschränken, ja sogar ungedeckelten Ausbau zuzulassen. MP Albig kämpft für seine Windmüller, nicht aber für die anderen Menschen im ländlichen Raum. Die Regierung Albig hat nicht eine Initiative auf den Weg gebracht, um – wie wiederholt versprochen die Berücksichtigung des Bürgerwillens bei der Regionalplanung Wind rechtssicher zu verankern. Stattdessen hat die Regierung die Diskussion dazu ebenso wie die Initiativen der Piraten und der CDU mit der Aussage “Es geht nicht” abgeschmettert. Herr Albig hat die Anträge von CDU und FDP zu größeren zwischen Wohnhäusern und Windkraftanlagen abgeschmettert. Herr Albig kommt seiner Vorsorgepflicht für die im Grundgesetz verankerte Unversehrtheit der Menschen nicht nach. Denn er weiß um die diskutierten Risiken für die Menschen, die in direkter Nachbarschaft zu den riesigen Windkraftanlagen leben und schlafen müssen. Stattdessen verhöhnt er besorgte Bürger mit dem Angebot, doch nach Brockdorf umzuziehen, er bezeichnet uns als Nimbys, nachdem er vor laufender Kamera zugab, er würde so “ein Ding” auch nicht vor der Tür haben wollen, aber uns würde er eben dazu zwingen (Länderspiegel ZDF ). Und nun stehen wir also hier – nicht als pöbelnde Wutbürger, sondern als Menschen, die vor der Demokratie in unserem Land offensichtlich mehr Respekt haben als unser Ministerpräsident. Wir nutzen die demokratische Möglichkeit, die uns außer der Landtagswahl im nächsten Jahr noch bleibt: Die Möglichkeit der Volksinitiative |
Erste Auswirkungen auf die Selbstsicherheit der Selbstherrlichen entdeckt die WELT am 17.12.2016:
VERNUNFTKRAFT. wünscht beiden Initiativen vollen Erfolg. Ihren Initiatoren gilt unsere Solidarität und unser Respekt.