Am 18. und 20. Juli 2017 gaben unsere Mitglieder vom anerkannten brandenburgischen Naturschutzverein Waldkleeblat e.V. den regionalen Kandidatinnen und Kandidaten für den 19. Bundestag die Möglichkeit, sich ausgiebig zu energiepolitischen Fragen zu äußern. Alle Parteien mit Chancen auf Einzug ins Parlament waren bei den Kleeblatt-Formaten vertreten.
Insbesondere die Windkraftplanungen in den Wäldern der Wahlkreise 60 und 61 – regelmäßige Leser(innen) unserer Seite werden dort das Örtchen Bliesendorf zu verorten wissen – prägten die Debatten, welche allerdings die grundsätzlichen Fragen der “Energiewende” keineswegs aussparten.
Dr. Winfried Ludwig berichtet:
Den Fragen unserer Moderatoren stellten sich am 18.07.2017 in Werder (Wahlkreis 61) die Kandidaten/-innen Frau Dr. Ludwig (CDU), Frau Teuteberg (FDP), Frau Baerbock (BÜ90/ Grüne), Herr Springer (AfD) und Frau Dr. Kirsten Tackmann (LINKE) als Ersatz für Norbert Müller (LINKE). Die SPD hatte leider keinen adäquaten Diskutanten gestellt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es in eine interessante und teilweise kontroverse Diskussion. Zum Thema des weiteren Ausbaus der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windkraft und Photovoltaik, ohne derzeitige industrielle und wirtschaftliche Speichermöglichkeiten, waren sich Frau Dr. Ludwig (CDU), Frau Teuteberg (FDP) und Herr Springer (AfD) einig, dass das Erneuerbare Energieengesetz (EEG) reformiert gehört. Ähnlich verlief die Veranstaltung am 20. Juli im Tiedemann-Saal der Stadt Beelitz(Wahlkreis 60). Hier diskutierten Frau Dr. Tiemann (CDU), Frau Domscheit-Berg (LINKE), Herr Holzschuher (SPD für den erkrankten Prof. Rautenberg), Herr Heyer-Stuffer (BÜ90/Grüne), Herr Vohn (FDP) und Herr Riedelsdorf (AfD). Wie in Werder trafen insbesondere die Kandidatin/-nen der Linken und der Grünen keine Aussage dazu, ob sie bei einem Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom auch dessen Import verbieten würden – dies wäre ja konsequent … Auf den Komplex Bürgerbeteiligung/Akzeptanz angesprochen, führte Herr Holzschuher von der SPD aus, dies sei im Unterschied zu allen anderen Bundesländern in Brandenburg ja Bestandteil der Energiestrategie. Konkrete Zuschauerfragen zum Thema wurden ausweichend beantwortet. Der Einwurf, dass derzeit nur der Klageweg zur Durchsetzung der gemeindlichen bzw. bürgerlichen Rechte hilfreich ist, blieb so im Saal stehen. Abschließend wünschte der Unterzeichner in beiden Veranstaltungen allen Kandidatinnen und Kandidaten, die gegen den Mainstream ihrer Parteien diskutiert hatten, Durchhaltevermögen. Es wurde ein „Nachgefragt” ca. in 2 Jahren angekündigt. |
Mehr über den Kleeblatt-Test lesen Sie hier. Auch die Märkische Allgemeine Zeitung berichtete:
VERNUNFTKRAFT. gratuliert dem Waldkleeblatt zu diesen beispielhaften Veranstaltungen. Den abschließenden Wünschen von Dr. Ludwig schließen wir uns an.