Am 25. April 2019 wandte sich Olaf Lies (SPD), seines Zeichens Minister für “Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz” des Landes Niedersachsen, per Brief und Pressemitteilung an den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Herrn Andreas Scheuer (CSU). Das Anliegen: Der Bund solle die Flugsicherheit künftig laxer gestalten, damit die Windkraftindustrie sich besser entfalten kann.
Das unverhohlene Eintreten für die Geschäftsinteressen jener Branche ist mittlerweile zum Markenzeichen des Mannes geworden, der schon 16 Monate zuvor als Strippenzieher wirkte und das gemeinwohlschädliche Partikularinteresse der Firma Enercon in den Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene Geltung verschaffte.
Ganz im Gegensatz zum einstigen Motto des zweitgrößten Flächenlandes (“Niedersachsen. Immer eine gute Idee”) hatte Herr Lies seither immer eine schlechte Idee parat, um seiner Funktion als Branchenvertreter mit Ministeramt gerecht zu werden. Nun auch noch die Sicherheit des Flugverkehrs relativieren zu wollen und dieses Ansinnen gar öffentlich per Pressemitteilung zu dokumentieren, ist Ausdruck eines Maßes an Unverfrorenheit, das jede weitere Kommentierung erübrigt. KLAR dürfte damit auch dem und der Letzten werden, dass hier ein Polit-Lobbyist im Blindflug unterwegs ist. Möge ihn die Flugsicherung zur raschen Landung zwingen.