Am 9. September 2017 erhielt ein unwirtlicher Ort ungewohnt zahlreichen Besuch: Auf der “Nauener Platte”, einem der größten Windkraftanlagen-Anbaugebiete Brandenburgs, bildete sich eine Menschenkette. Eingeladen hatten die Bürgerinitiative Gegenwind Ketzin und die Volksinitiative rettet Brandenburg.
Bei aller Unwirtlichkeit weckte der Ort bei einigen Besuchern doch gute Erinnerungen. Gut vier Jahre zuvor waren diese nämlich schon einmal dort gewesen: Am 22. Juni 2013 hatten sich Vertreter von windkraftkritischen Bürgerinitiativen und Naturschutzvereinen aus dem ganzen Bundesgebiet auf den Weg hierher gemacht. In seiner Ansprache nahm Dr. Nikolai Ziegler darauf Bezug:
…Unweit von hier, auf dem Landgut Borsig (heute Stöber), haben wir uns damals versammelt, um unsere Kräfte zu bündeln. Nauen hatten wir für unsere bundesweite Zusammenkunft damals bewusst gewählt: denn hier hat eine Entwicklung sehr früh ihren Anfang genommen. Eine Entwicklung, die wir alle als unheilvoll erkannt hatten. Das, was dem ganzen Land an sinnloser Verschandelung noch blühte, war hier auf der Nauener Platte bereits 2013 bereits in voller Grässlichkeit zu erleben. Dem Grauen bei Nauen wollten wir uns solidarisch entgegenstellen und seine Ausbreitung verhindern. Uns war und ist klar: Es geht nicht darum, ein paar Anlagen hier oder dort zu verhindern. Nein, hier läuft etwas grundsätzlich verkehrt. Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir etwas verändern…
Darauf, was genau verkehrt läuft, ging er dabei ebenfalls ein und legte dar, wie alle Versammelten zu einem dringend notwendigen Innehalten und Nachdenken beitragen und eine Neuausrichtung der Energiepolitik erwirken können: Die Bundestagswahl biete die große Möglichkeit einer Weichenstellung. Man habe viele Gespräche geführt und dabei erhebliche Unterschiede zwischen, aber auch innerhalb der Parteien festgestellt. Die Affinität zu vernunftkräftigen Argumenten und Positionen sei sehr ungleich verteilt. Unabhängig von der politischen Couleur gelte es weiterhin, jene Personen zu stärken, die Vernünftiges im Schilde führen.
Der RBB berichtete kurz.