Am 25. Januar 2023 wurde bekannt, dass der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, sich über die Existenz der französischen Kernkraftwerke und deren zuverlässige Stromlieferungen nach Deutschland froh und erleichtert gezeigt hat.
In der Tat haben die Stromlieferungen aus Frankreich – zu rund 70 Prozent aus Kernenergie gewonnen – in diesem Winter das deutsche Stromnetz vor dem Zusammenbruch bewahrt. Die seitens Herrn Müller und allen voran seines Parteifreundes, Bundesminister Habeck, gefeierten Energieerzeugungsanlagen auf Basis von Wind und Sonne haben über viele Tage und noch mehr Stunden nämlich so gut wie nichts geliefert.
Angesichts der Besessenheit und Faktenresistenz, mit der die Bundesregierung am Mantra der vermeintlichen “Hochrisikotechnologie” festhält und sich pragmatischen Erwägungen kategorisch verweigert, ist die Wortwahl der auflagenstärksten Tageszeitung (“verlogen”) nicht abwegig.
Andererseits kann die Anerkenntnis der Realität, die Herr Müller an dieser Stelle ablegte, auch als mutig bezeichnet werden. Mögen ihr regierungsseitige Schritte weg von der Realitätsverweigerung folgen.
Der französische Senat unternahm derweil aus seiner Sicht wichtige Schritte, um Umweltverträglichkeit, Bezahlbarkeit und Sicherheit der Stromversorgung auch künftig gewährleisten (und dem östlichen Nachbarn notfalls aushelfen) zu können.
Aufrichtig wäre es, den französischen Partnern nicht nur hinter vorgehaltener Hand und außerhalb deren Hörweite ein Wort des Dankes zukommen zu lassen. Seriös und folgerichtig wäre es, eigene Entscheidungen realitätsorientiert neu zu bewerten.