Hans-Werner Sinn: Windmüh­len sind irratio­nale Sakralbauten

Aus dem Inter­view der WELT mit dem Vorsit­zen­den des Ifo-Insti­tuts, Profes­sor Hans-Werner Sinn, vom 6. Mai 2013.

DIE WELT: Sie sind ein großer Kriti­ker der Energie­wende. Welcher Fehler ist der gravie­rendste in Ihren Augen und wie wird das Ganze weiter­ge­hen? Profes­sor Sinn:

Die deutsche Vorstel­lung, wir würden den Weltver­brauch an fossi­len Brenn­stof­fen verrin­gern und so den Klima­wan­del verlang­sa­men, indem wir auf Ersatz­tech­no­lo­gien umstei­gen, ist naiv. Die Mengen, die wir nicht verbrau­chen, werden dann halt zu niedri­ge­ren Preisen anders­wo­hin gelie­fert und dort verbraucht. Wir kasteien uns, indem wir den Strom­preis gegen­über Frank­reich verdop­peln und gegen­über den USA vervier­fa­chen, und doch hilft es dem Klima nicht. Die Windmüh­len in Norddeutsch­land sind Sakral­bau­ten zur Befrie­di­gung grüner Glaubens­be­kennt­nisse, doch nicht das Ergeb­nis einer ratio­na­len Energie­po­li­tik für die Bevöl­ke­rung und die Wirtschaft. Die Deindus­tria­li­sie­rung, die wir gerade im Bereich der Energie­wirt­schaft betrei­ben, indem wir funktio­nie­rende Kraft­werke verschrot­ten, gehört zu den Sünden, die wir gegen­über unseren Nachkom­men begehen.

Dem ist aus unserer Sicht Nichts hinzu­zu­fü­gen. Außer: die Sakral­bau­ten haben rein gar nichts Heili­ges an sich. Tatsäch­lich dringen diese Windmüh­len in immer sensi­blere Gebiete vor und zerstö­ren Natur und Landschaft in ungekann­tem Ausmaß und atembe­rau­ben­den Tempo.

Lesen Sie hier das vollstän­dige Interview.

Einen unbedingt in voller Länge sehens­wer­ten Vortrag von Profes­sor Sinn zum Thema finden Sie hier.

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