Unter dem Titel
Solarwärme besteht den Praxistest
wird im Handelsblatt vom 18. Juni 2013 über den Stand der Technologie und Anwendung der solarthermischen Nutzung von Sonnenenergie berichtet.
Anders als die hoch subventionierten Photovoltaikanlagen, die Sonnenstrahlen zu Strom verarbeiten,
- dabei im deutschen Mittel auf 900 Volllaststunden (das Jahr hat 8.760 Stunden) kommen,
- rund 1% zum Primärenergieverbrauch beitragen und
- deren gesicherte Leistung exakt Null Prozent der installierten Kapazität beträgt,
…die also, salopp gesagt, volkswirtschaftlich vollkommen unsinnig sind…
…hat die thermische Nutzung der Sonnenenergie auch in Deutschland durchaus Potential
- aber wenig Chancen.
Die technologiespezifische Subventionierung durch das EEG sorgt dafür, dass die potentiell sinnvolle Form der Sonnennutzung durch eine unsinnige Form verdrängt wird.
Wir haben dies hier schon früher dargestellt.
Nun noch einmal im heutigen Handelsblatt.
Hier eine auszugsweise Wiedergabe des Artikels.
Anders als die Photovoltaik hat die Solarthermie nie die Nische verlassen. Dabei ist das Potenzial enorm. Industrie experimentiert mit der Technik. Veranstalter der Intersolar erwarten mehr Schub.
Siebzig Jahre nach seiner Errichtung hat der Weltkriegsbunker im Hamburger StadtteilWilhelmsburg einen neuen Verwendungszweck. Er versorgt ein ganzes Viertel mit Energie. Solar, Biogas, Abwärme – gleich mehrere alternative Quellen werden angezapft. Auf dem Dach und an der Fassade finden sich neben Fotovoltaikmodulen für die Stromerzeugung auch Solarkollektoren, mit deren Hilfe Wasser erhitzt wird. So harmonisch zueinander gesellen sich die beiden Techniken sonst selten.
Angesichts begrenzter Dachflächen müssen sich Hausbesitzer entscheiden, ob sie mit Sonnenkraft Strom oder Wärme produzieren wollen. Das Rennen hat zuletzt meist die Photovoltaik gemacht – schließlich lockte eine hohe Einspeisevergütung für Sonnenstrom.
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Das Nachsehen haben solarthermische Systeme. “Der Markt ist seit 2008 stark rückläufig”, berichtet Martin Willige, zuständig für den Vertrieb bei der Ritter Gruppe.
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Die Rahmenbedingungen seien denkbar ungünstig: “Bei der Energiewende wird immer nur über Strom gesprochen, obwohl die Hälfte des Energieverbrauchs auf den Wärmebedarf zurückzuführen ist.”
Sogar bei der Warmwasserversorgung und beim Heizen – den Kernanwendungen der Solarthermie – droht Konkurrenz durch Photovoltaiksysteme, sagt Holger Rubel, Experte für erneuerbare Energien bei der Beratung Boston Consulting Group.
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Für einzelne Häuser seien künftig thermochemische Speicher eine interessante technologische Option: Durch eine chemische Reaktion zweier Stoffe wird im Winter Energie frei, die zur Trinkwassererwärmung und Raumheizung dient. Im Sommer wird das Gemisch mit Solarwärme wieder in die Ausgangsstoffe gespalten. Weil Speicher dieser Art aber noch nicht marktreif sind, sucht die Solarthermie-Branche derzeit ihr Glück in der Versorgung ganzer Wohngebiete – und in der Industrie.
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Seit 2010 betreibt die hessische Brauerei Hütt eine Solarthermie- Anlage, die Wärme für das Sudhaus liefert (…).
Nach zehn Jahren soll sich die Investition von 95 000 Euro ausgezahlt haben.
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Die Uni Kassel begleitet das Projekt. Die Experten bescheinigen der Technik Potenzial: In der Industrie ließe sich gut drei Prozent des Wärmebedarfs mit Solarthermie decken, heißt es in einer Analyse aus dem Jahr 2011 für das Bundesumweltministerium.
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Quintessenz für uns:
1. Erneuerbare Energien sinnvoll Nutzen ist möglich.
2. Das derzeitige Subventionssystem verhindert genau das.
Unsere tiefergehenden Schlussfolgerungen können Sie hier nachlesen.