Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde. |
Interessantes > Seine Ursprünge liegen in der deutschen Forstwirtschaft. Die Brundlandtkommission hat den Begriff 1987 erstmals international als “sustainable development” etabliert. Nachhaltig ist eine Entwicklung, “die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.” Mittlerweile ist der Begriff in der deutschen und europäischen Politk fest verankert. Praktisch alle relevanten europäischen Parteien bekennen sich zum Nachhaltigkeitsgedanken. |
Das Prinzip der Nachhaltigkeit
Gemäß dem gängigen Verständnis umfasst dieser Nachhaltigkeitsgedanke
- eine ökologische,
- eine soziale und
- eine ökonomische
Dimension, die in einer Wechselwirkung stehen.
Dies ist die sogenannte Drei-Säulen-Theorie der Nachhaltigkeit.
Es verhält sich wie mit einem dreibeinigen Schemel:
Wenn alle drei Beine gleich lang sind, steht der Schemel stabil.
Wenn ein Bein gekürzt wird, wird es wackelig.
Nachhaltige Politik hält ‑vereinfacht gesagt- den Schemel stabil, in dem sie die drei Dimensionen gleichermaßen berücksichtigt.
Insofern ist die Aussages des baden-württembergischen SPD-Politikers Schmiedel,
“eine nachhaltige Energieversorgung müsse im Zweifel Vorrang haben vor Natur- und Artenschutz”
ein Widerspruch in sich.
Soweit die Theorie.
Abgesehen von diesem logischen Fehler, scheint uns Herr Schmiedel auch in einem anderen Punkt daneben zu liegen:
Der subventionsgestützte Windkraftausbau ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was einer nachhaltigen Energieversorgung dienlich wäre. Wir finden:
Das EEG (und damit der Windkraftausbau) läuft allen drei Dimension der Nachhaltigkeit zuwider.
- Ökonomische Dimension: Die Kostenexplosion gefährdet den Bestand eingespielter Wertschöpfungsketten und die industrielle Basis in unserem Land.
- Soziale Dimension: Das EEG bewirkt eine sozial problematische Umverteilung von unten nach oben.
- Ökologische Dimension: Der zügellose Ausbau von Erzeugungskapazitäten für Wind- und Sonnenstrom sowie von Biomasse läuft dem Natur- und Umweltschutz immer deutlicher zuwider.
Soweit unsere Meinung.
Trotz Ausbaus der Windkraft ist der CO2-Ausstoß in Deutschland zuletzt gestiegen.
Nach Berechnungen des Bundesverbands der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat Deutschland im vergangenen Jahr einen Strom-Exportüberschuss i.H.v. 23 Milliarden Kilowattstunden erzielt.
Dieser Strom wurde weitgehend verschenkt oder sogar gegen Abnahmeprämien außer Landes gebracht. Grund sind der ungezügelte Ausbau erneuerbarer Energien und die daraus folgenden Verwerfungen auf dem Markt für konventionelle Erzeugung. Mehr…
Im Übrigen weisen die Berechnungen auf interessante Effekte der “Energiewende” hin:
Trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien ist der Anteil des Kohlestroms in Deutschland im Jahr 2012 gestiegen. Der Braunkohleanteil am Strommix kletterte von 24,6 auf 25,6 Prozent, der von Steinkohle von 18,5 auf 19,1 Prozent.
Warum dies nur scheinbar ein Paradox ist können Sie hier nachlesen.
Soweit die Empirie.