Bereits im Jahr 2012 war dank des Beitrags eines aufgeweckten Journalisten von “schmutzigen Tricks” der Windkraftlobby, namentlich des Bundesverbandes Windenergie zu lesen:
Ein BWE-Seminar mit dem Titel „Wen muss ich mir zum Freund machen?“ schulte Unternehmen im Umgang mit Gegnern. Der Referent soll nach FOCUS-Informationen den Teilnehmern wörtlich „Dirty Tricks“ empfohlen haben. Schließlich sei im Krieg und in der Liebe „alles erlaubt“, so der PR-Mann aus der Branche, der in der Auseinandersetzung mit Bürgerinitiativen erprobt ist: „Wenn Sie einen Wahlkampf führen, wenn Sie um Akzeptanz kämpfen gegen eine Bürgerinitiative, dann ist das ein Krieg, und da müssen Sie auch keine Scheu davor haben, dass Sie zu unlauteren Mitteln greifen“, sagte er angeblich den 20 Zuhörern. Man solle ruhig auch mal mit „Kanonen auf Spatzen schießen“. Ein Zuhörer war so entsetzt, dass er FOCUS informierte. FOCUS hatte bereits über ein anderes BWE-Seminar berichtet, das darüber aufklärte, wie Naturschutz ausgetrickst werden könne und Kommunen in Schach gehalten werden sollten. Aus dem Artikel Wende auf die harte Tour, erschienen im FOCUS vom 3.12.2012 |
Gute drei Jahre später gelangte Bundeswirtschaftsminister Gabriel zu der Erkenntnis, dass es sich bei besagtem Verband nicht um die rein altruistisch motivierten Weltenretter handelt, die die Damen und Herren um Herrn Albers zu sein vorgeben:
Bei der “Ökostrombranche” handele es sich vielmehr um Jagdhunde, die keines Welpenschutzes mehr bedürften.
Hochgradig nervös – in der ministerialen Metapher: aggressiv und lautstark bellend – reagiert die Windkraftlobby im Frühjahr 2016 auf Bestrebungen der Bundesregierung, die Privilegien der Windstrombranche (ansatzweise) etwas zu beschneiden.
Was von diesem Zweckpessimismus und dem ihn auslösenden Referentenentwurf für das EEG 2016 zu halten ist, ist in VERNUNFTKRAFT.-Stellungnahme-zum-Referentenentwurf-EEG-2016–2.pdf” target=“_blank”>unserer Stellungnahme ausgeführt. Bemerkenswert erscheint uns die Vorgehensweise, mit welcher die Windkraftlobby auf die gewählten Volksvertreter einwirkt:
Mittels pseudo-individueller Massenanschreiben versucht der BWE den (falschen!) Eindruck zu erwecken, als hinge irgendetwas anderes als das Profitinteresse der eigenen Klientel davon ab, dass der gesetzliche Ausbaukorridor für die Windenergie möglichst hoch fixiert und sämtliche Privilegien erhalten bleiben.
Unter der Seite www.wind-ausschreibungen.de bieten die Freunde des schlechten Witzes ein “Tool” an, mit dessen Hilfe die altbekannten Mythen variantenreich und scheinbar individuell an die Bundestagsabgeordneten übermittelt werden können.
Ob und inwieweit diese Art des Lobbyismus “sauber” und die gewählte Gebellverstärkung redlich ist, sei unseren geschätzten Leserinnen und Lesern zur Beurteilung und unabhängigen Journalisten zur Analyse überlassen. Wir meinen, seriös ist anders.