Ein schönes und ermutigendes Beispiel dafür, wie vernünftig denkende und argumentierende Bürger etwas zum Erhalt ihrer Heimat und der Natur bewirken können, wenn sie vereint und mit klarer Botschaft auftreten liefern die jüngsten Vorgänge in den Gemeinden des Reinhardswalds.
Möge diese Chronik der jüngsten Ereignisse dort auch anderen Vernunftbürgern Mut und Hoffnung machen:
- 24. Januar. Im redaktionellen Teil der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen wird massiv Stimmung für die Ansiedlung von Windkraftindustrie gemacht. Es wird suggeriert, dass die Zerstörung von Natur und Heimat alternativlos sei. Ein Artikel ist für uns besonders schwer erträglich: Mit der Forderung nach „weniger Emotionen“ werden Kritiker implizit der Unsachlichkeit bezichtigt. Dabei spricht gerade bei nüchterner Betrachtung alles gegen dieses Pläne.
- 29. Januar. Der Bürgermeister der Stadt Trendelburg gibt im HNA-Interview vor, dass die weitgehende Zerstörung des Reinhardswalds bereits beschlossene Sache sei. Es ginge nur noch darum, „für die Gemeinde das Beste dabei herauszuholen.“
- Monatelang und fortwährend. Die Initiative Pro Reinhardswald und viele andere engagierte Vernunftbürger betreiben Aufklärungsarbeit und mobilisieren die Region.
- 25. März. In der Reinhardswaldhalle in Gottsbüren findet eine Informationsveranstaltung statt. Die Bürgerinitiative Pro Reinhardswald hat im Vorfeld hervorragende Arbeit geleistet: Die Veranstaltung ist perfekt organisiert und wird exzellent moderiert.
Der Bürgermeister der Stadt Trendelburg skizziert die Situation so, als ob das Schicksal des Reinhardswalds als Windindustriestandort durch das Wirken ferner Mächte längst besiegelt sei. Die eigens gegründete Energiegenossenschaft setze sich dafür ein, dass die Region davon profitiere. Andere Vortragende weisen auf ökologische Probleme hin, zeigen größere Zusammenhänge auf und ermuntern zum Ausbruch aus selbst geschaffenen Zwängen.
- 27. März. In der Presse wird über die Veranstaltung berichtet. Ein Kommentar gibt die Stimmung sehr gut wieder.
- 18. April. Der Bürgermeister der Stadt Trendelburg wird sich der Verantwortung für seine Bürger bewusst. Er ist nun grundsätzlich gegen die Zerstörung des „Schatzhauses der europäischen Wälder“. Lesen Sie hier den für alle Vernunftbürger sehr erfreulichen Artikel.
Damit ist die Zerstörung des Reinhardswalds noch nicht verhindert. Das Märchenland ist weiterhin in Gefahr.
Der Kampf gegen die Unvernunft wird weiterhin mit aller Kraft zu führen sein und viel Energie kosten.
Aber diese Einsicht des Bürgermeisters gibt Anlass zur Hoffnung.
Vernunftkraft dankt und wünscht dem Herrn Bürgermeister ein starkes Durchhaltevermögen. Als Kraftspender bieten sich regelmäßige Spaziergänge inmitten der uralten Eichen des Reinhardswalds an. Deren majestätische Erhabenheit und Ruhe kann man nur allen Politikern wünschen.
Auch aus anderen Regionen unseres Landes gibt es ermutigende Signale. So hat sich in Wiesbaden eine Koalition der Vernunft gegen die Zerstörung des Taunuskammes gebildet. Dank und Glückwunsch an die Vernunftbürger der Initiative Pro Wald Niedernhausen, deren Arbeit daran großen Anteil hat!
All das zeigt: Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Aber wer kämpft, die besseren Argumente beharrlich vorträgt und Mythen fortwährend entzaubert, hat eine echte Chance. Nutzen wir sie.