Am 9. Januar 2016 läuteten die Vernunftbürger Brandenburgs offiziell den Start des von ihnen veranlassten Volksbegehrens ein. Es zielt darauf,
- den Bau von Windindustrieanlagen in Wäldern zu unterbinden
und
- gemäß der 10H-Regel und im Sinne der Gesundheitsvorsorge höhere Mindestabstände von Windindustrieanlagen zur Wohnbebauung durchzusetzen.
Dass unsere Partner und Gründungsmitglieder von der VI Rettet Brandenburg das urdemokratische Instrument eines Volksbegehrens nutzen dürfen, ist dem außerordentlichen Einsatz der Menschen zu verdanken, die die ein Jahr zuvor gestartete Volksinitiative (benötigt wurden die Stimmen von 20.000 Wahlberechtigten) zum grandiosen Erfolg geführt hatten. Dass die Mütter und Väter dieses Erfolgs nun eine weitere Stufe erklimmen und ein Volksbegehren (hier werden 80.000 Stimmen benötigt) starten müssen, ist der Ignoranz der brandenburgischen Regierungsfraktionen von SPD und Linkspartei sowie den GRÜNEN zuzuschreiben:
Bei der durch die Initiative erzwungenen, mehrstündigen, seitens unserer Mitstreiter perfekt vorbereiteten Anhörung im Landtag verhielten sich die Abgeordneten der genannten Parteien exakt gemäß dem Muster, das Professor Bettzüge im selben Monat beschrieben hatte: Von fundierten und sachlich vorgetragenen Argumenten wollte man sich partout nicht stören lassen und bügelte die Initiative mit nicht nachvollziehbarer Begründung ab. Gegenüber den Fakten und Zusammenhängen, die ihnen unter anderem durch Professor Weimann und Dr. Ziegler erläutert worden waren, erwiesen sich die unverantwortlichen Verantwortlichen als resistent. Wie auch immer: Gemäß eines bekannten Dichters erfolgt auf den ersten Streich der zweite.
Zum Auftakt des zweiten Streichs fanden sich neben Vernunftbürgern auch prominente Vertreter aus Politik und öffentlichem Leben ein; der von Amts wegen zur Verfügung gestellte Raum im Potsdamer Zentrum platzte aus allen Nähten.
Mit den Klängen eines nicht fröhlichen Lieds eröffneten Christoph Wein und sein Sohn Johannes die Veranstaltung. Nach einer Einführung durch den VI-Vorsitzenden Thomas Jacobs referierte Professor Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der deutschen Wildtierstiftung, zu den ökologischen Folgen von Windkraftanlagen im Wald. Sein fachlich fundiertes, emotionales Plädoyer für den Schreiadler, den Rotmilan und alle anderen bedrohten Bewohner des Lebensraums Wald bewegte die Zuhörer.
Dass die regierungsseitige Argumentation, es würden nur “reine Wirtschaftswälder” mit Anlangen bestückt, unsinnig ist, wurde im Redebeitrag des Waldbesitzers Karl Tempel überdeutlich: Eindrucksvoll legte er dar, was es bedeutet, den seit Jahrhunderten nachhaltig bewirtschafteten deutschen Wald in willkürliche Kategorien zu unterteilen und für die Industrialisierung zu öffnen: Eine ökologische Katastrophe.
Die technische Unsinnigkeit des weiteren Windkraftausbaus erläuterte Dr. Wolfgang Rasim, dessen Vortrag eine illustrative Dreisatzrechnung enthielt. Für die Bundesinitiative VERNUNFTKRAFT. beleuchtete Dr. Nikolai Ziegler die volkswirtschaftlichen Implikationen der oben genannten Forderungen. Dabei betonte er die bundesweite Signalwirkung des Volksbegehrens: Die in 585 Bürgerinitiativen für die Interessen von Mensch und Natur engagierten Menschen aus ganz Deutschland blickten hoffnungsvoll und solidarisch in Richtung Brandenburg. Die allgemeingültigen Inhalte des Vortrags können hier nachvollzogen und vertieft werden.
Die Unterlagen zum Volksbegehren finden Sie hier.