Am 9. November 2015 macht die Deutsche Wildtierstiftung auf die Gefährdung einer ohnehin hochbedrohten Art durch den geplanten Windkraftausbau in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg aufmerksam:
Demnach könnten Schreiadler durch Windenergieanlagen nicht nur ihren angestammten Lebensraum, sondern auch ihr Leben einbüßen. Allein in Deutschland seien bisher vier Schreiadler mit Rotoren kollidiert, weitere Opfer seien aus Polen, Rumänien und Griechenland bekannt. Bei der Genehmigung von Windenergieanlagen gelte in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg eine Tabuzone von nur drei Kilometern um den Brutplatz. Fachleute der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten hielten mindestens sechs Kilometer für erforderlich. Der Vorstand der Stiftung, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, erklärt dazu:
In der Planungsregion Vorpommern ist die Gefahr für Schreiadler besonders groß. Dass Windenergieanlagen diese Vögel gefährden, wissen auch die Verantwortlichen in den jeweiligen Landesregierungen. Die Umsetzung dieser Pläne wäre ein Beispiel für Ignoranz und mangelnde Achtung vor der Natur.
VERNUNFTKRAFT. dankt den Natur- und Wildtierschützern für die Thematisierung dieser Risiken.
Ergänzend ist leider festzustellen,
- dass es sich bei Umsetzung der Pläne um ein weiteres Beispiel für Ignoranz und mangelnde Achtung handeln würde, nachdem das Unterlaufen von Naturschutzbestimmungen ein häufiges Begleitphänomen des Windkraftausbaus ist und
- dass die Verantwortlichen in den Landesregierungen nicht nur um die Gefährdung der seltenen Tiere durch Windkraftplanungen, sondern auch um die Sinnlosigkeit Letzterer wissen – schließlich leisten unsere Mitstreiter in Mecklenburg und Brandenburg beharrliche Aufklärungsarbeit.
Bleibt zu hoffen, dass nicht nur Mönch und Seele, sondern auch Schreiadler hoffen dürfen.