Die deutsche Energiewende-Politik konzentriert sich im wesentlichen auf den Stromsektor. Innerhalb des Stromsektors geht es weniger um Einsparung, sondern vielmehr um den Austausch verschiedener Arten der Stromerzeugung. Das Erneuerbare Energien Gesetz hat zu einem massiven Aufbau von Stromerzeugungskapazitäten geführt.
Dies schlägt sich in einem entsprechendem Anteil des EEG-Stroms am deutschen Strommix nieder:
Im Hinblick auf die Umweltwirkung, bzw. im Sinne einer “Energiewende” hin zu einem unter wie auch immer definierten Kriterien “Besseren”, ist dieser Anteil jedoch wenig aussagekräftig.
Wer eine “Energiewende” will, muss den gesamten Energieverbrauch in den Blick nehmen. An diesem hat der Stromsektor einen Anteil von einem guten Fünftel:
Die mittels EEG subventionierte Strommenge trägt zu dieser im Sinne einer “Energiewende” relevanten Größe gute 11 Prozent bei:
Umgekehrt ausgedrückt, entfallen fast 90 Prozent unseres Energieverbrauchs nach wie vor auf fossile und (zu einem geringer werdenden Anteil) nukleare Quellen.
Der wesentliche Effekt der “Energiewende-Politik” besteht darin, dass der nukleare Anteil durch einen höheren fossilen Anteil ersetzt wird.
Von den durch das EEG subventionierten Energieträgern ist die Biomasse mit knapp 7 Prozent mit Abstand die relevanteste. Eine weitere Steigerung der Biomasseproduktion ist jedoch nur sehr bedingt darstellbar – Nutzungskonkurrenzen und ökologische Probleme sind bereits offenkundig.
Auffällig ist der verschwindend geringe Beitrag der Windkraft.
Obwohl 24.000 deutsche Windkraftanlagen unser Land über weite Strecken optisch dominieren, leisteten sie nur 1,3 Prozent Beitrag i.S. einer “Energiewende”. Außerdem führen sie dazu, dass innerhalb des fossilen Sektors tendenziell Erdgas durch Braunkohle substituiert wird.
Vor diesem Hintergrund ist die Aussage,
“Windkraft und Photovoltaik sind die tragenden Säulen der Energiewende”
geradezu lachhaft.
Die seitens der Windkraftlobby zu hörende Aussage
“die Windkraft macht bereits 36 Prozent aus”
ist nicht lach‑, sondern boshaft.
Zum Zwecke der Volksverdummung wird hier auf den “Anteil am Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung” abgestellt.
These:
Selbst wenn man das ganze Land mit Windkraftanlagen überzieht, wird die Windkraft an der Fünfprozent-Hürde scheitern.
Hintergrund:
Wie in dieser Dreisatzrechung dargelegt, bräuchte man alle 7,3 Km einen “Windpark” à 10 Anlagen, um ein Viertel des gegenwärtigen deutschen Stromverbrauchs zu decken. Dies unter der optimistischen Annahme, dass ein perfekt zugeschnittenes Stromnetz existiert und das als vielversprechendste Option der Speicherung gehandelte Power-to-Gas-Verfahren flächendeckend eingesetzt wird.
Der Strombedarf macht jedoch nur ein Fünftel des Energiebedarfs aus: Ein Viertel eines Fünftels macht ein Zwanzigstel = 5 Prozent.
Eine empirische Überprüfung der obigen These muss unbedingt unterbleiben.
Quintessenz:
Mit den über das EEG-geförderten Anlagen ist eine echte “Energiewende” nicht möglich.
Wer eine Energiewende will, muss neuen Technologien Raum geben, den gesamten Energieverbrauch betrachten und den Schwerpunkt auf Einsparung statt auf Erzeugung setzen.
Sprich: die sinnlose Subventionierung nach politischen Präferenzen muss durch eine rationale Forschungs- und Innovationsförderung ersetzt werden.
So, wie es die gesamte unabhängige Wissenschaft seit Jahren fordert.